Wenn eine Querflöte tanzt und singt - Starflötist in Echternach

Echternach · 300 Zuhörer haben im Echternacher Trifolion den Starflötisten Emmanuel Pahud bejubelt. Als Partnerin hatte "der Mann mit dem goldenen Atem" die angesehene Pianistin Khatia Buniatishvili dabei.

Echternach. Sozusagen royal ging es am Mittwoch beim Festival in Echternach zu. Dort war Emmanuel Pahud, der aktuelle "König der Flötisten", wie ihn viele Kritiker bezeichnen, zu Gast. Der brillante Musiker, dessen Querflöte herrlich singen, tanzen und sich dann wieder nachdenklich nach innen kehren kann, ist allerdings keiner, der sich als Alleinherrscher inszeniert. Im gemeinsamen Spiel mit der ebenfalls herausragenden Pianistin Khatia Buniatishvili erwies sich der Solist und erste Flötist der Berliner Philharmoniker als großartiger Dialogpartner und Teamworker.
Schlichte Menschlichkeit


Auf Gefühl und feinste Empfindung war das Programm angelegt, auf dem Werke von Robert Schumann, Franz Schubert und Gabriel Fauré standen. Als "Musik im Volkston" hatte Robert Schumann seine ursprünglich für Klarinette und Klavier geschriebenen Fantasiestücke op. 73 bezeichnet.
In Palhuds und Buniatishvilis Spiel wurde dieser "Volkston" zum Zeugnis schlichter Menschlichkeit, mit ihren Brüchen und widerstreitenden Gefühlen. Gedankenverloren hingen Klavier und Flöte ihren Träumen nach, bevor sie von musikalischen Sturmböen erfasst wurden, die Buniatishvili am Klavier regelrecht "verjazzte". Hatte die Flöte im ersten Stück noch arg dominiert, so waren die beiden Musiker in Schuberts Variationen über "Trockne Blumen" wunderbar aufeinander eingespielt.
Ebenbürtige Partnerin


Mit ihrer Nachdenklichkeit, ihrem feinen und dennoch prägnanten Anschlag, ihren perlenden Läufen war die Pianistin Pahud eine ebenbürtige Partnerin. Eine Partnerin, die Fragen stellte und Antworten gab und bisweilen die Flöte sogar erdete.
Seinem Ruf als hochvirtuoser Flötist machte Pahud mit Schubert alle Ehre. Bisweilen schien sich die Virtuosität dabei allerdings selbst zu genügen. Zum großartigen Höhepunkt des Abends geriet Gabriel Faurés berühmte Sonate op. 13. Großartig war hier zu erleben, was Pahuds Ruhm ausmacht: seine ungeheure Klangsinnlichkeit, sein Gefühl für Balance und Rhythmus, sein Farbenreichtum.
Pahuds Flöte schuf einen Klang raum voller Innerlichkeit und Poesie, in dem die Musik schwebte. Wunderbar und gefühlstief: das Andante. Putzmunter erklang dagegen die Flöte im anmutigen Allegro vivo. Hart hämmerten die Rhythmen im letzten Satz. er

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