Wenn Reggae, Rock und Pop aufeinandertreffen

Trier · Das 15. "Der Bunker bebt"-Festival im Exhaus in Trier hat am Samstagabend etwa 450 Besucher angezogen. Die Erwartungen wurden damit nicht ganz erfüllt. 14 Trierer Bands boten dennoch facettenreiche Musik aus unterschiedlichen Genres.

 Ganjamba.

Ganjamba.

Foto: Sven Eisenkrämer

"Ganjamba"! Wer mit diesem Namen nichts anfangen kann, sollte die Augen nach künftigen Auftritten der Trierer Band offen halten. Die vier (mehr oder weniger jungen) Herren an Gitarren, Bass und Schlagzeug mit ihrer Saxofonistin spielen eine Mischung aus sehr tanzbarem, gelassenem Reggae und handfestem Rock. Beim "Bunker bebt" im Exhaus hätten sie vermutlich die Hälfte des Publikumspreises ergattert, wenn die 450 zahlenden Gäste einen solchen vergeben hätten.

Die andere Hälfte wäre wohl in den Rock-Indie-Elektro-Bereich gegangen, zu "My First Robot" - zumindest, wenn man die Beifallsaktivitäten und rhythmischen Bewegungen der Gäste bei den 14 Auftritten auf drei Bühnen während des Festivals miteinander vergleichen würde.

Diese 14 Auftritte hätten unterschiedlicher nicht sein können. Harte Töne kamen zum Beispiel von "Stallwarning" und "Carlton Bangs" (bei letzterer Gruppe vermischt mit elektronischen Musikelementen), Classic Rock lieferten "Trinity", und "Neo" erinnerten etwas an den "verliebten" Deutschrock von Silbermond - mit entsprechendem Pop-Potenzial. Übrigens sollte niemand denken, dass die musikalische Qualität bei ausschließlich Trierer Bands, die auf dem Festival spielten, zu kurz kam.

Veranstalter sind mit Besucherzahlen unzufrieden



Im Gegenteil: Alle erwähnten Formationen gaben sich alles andere als amateurhaft, sondern niveauvoll und professionell. Was ohne Zweifel auch für "Colours of Blues" galt, die mit ihrem Gig im Balkensaal ihren letzten Auftritt überhaupt absolvierten (der TV berichtete). Am Ende drückte trotz aller guten Musik aber eines etwas die Stimmung beim "Bunker bebt": "Es kamen nur etwa 450 Besucher. Damit kann man nicht so ganz zufrieden sein", sagt Martin Schümmelfeder vom Kulturbüro im Exhaus. Die Veranstalter hatten mit 800 Leuten gerechnet. Dementsprechend fällt auch der Erlös, der dem Hochbunker Ludger-Kern-Haus in Trier Nord zugute kommt (in diesem haben alle 14 Bands ihren Proberaum), etwas niedriger aus. Die Analysen für das eher schwache Ergebnis sind unterschiedlich: Einige schieben es auf das frühe Datum im Jahr, so kurz nach Silvester habe vielleicht nicht jeder Lust nochmal zu feiern. Außerdem seien viele Studenten noch nicht wieder in der Stadt. Andere, wie Organisator Simon Engelbert, sagen: "Die besten Ergebnisse hatten bisher wir immer an einem frühen Tag im Jahr erreicht." Und die Zahlen beim "Bunker bebt" schwankten schon immer, erklärt Schümmelfeder. 2011 fällt der erste Samstag im Jahr, also das traditionelle "Bunker bebt"-Datum, auf Neujahr.

Daher wird dann der 8. Januar als Termin herhalten. Für Simon Engelbert noch erwähnenswert: "Beim Bunker bebt" hat es noch nie irgendwelche Ausschreitungen, Prügeleien oder Ähnliches gegeben. "Auch 2010 bleibt das Festival friedlich. Die Besucher konzentrierten sich allein auf die Musik und das Miteinander."

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