Wenn "Tatort"- Kommissare Krimis schreiben

Trier · Auf Wladimir Kaminer und Benno Fürmann folgt Andrea Sawatzki: Die prominente Schauspielerin, die mittlerweile auch Schriftstellerin ist, wird nach Auskunft der Organisatoren am 7. Juli das Festival "StadtLesen" auf dem Trierer Domfreihof als Vorleserin eröffnen.

Trier. Die meisten kennen sie als "Tatort"-Kommissarin, die in Frankfurt ermittelt. 17. Mal stand sie als Charlotte Sänger vor der Kamera, Folgen wie "Das Böse" oder "Der tote Chinese" wurden zu Klassikern der Krimiserie. Aber Andrea Sawatzki kann noch viel mehr. Die 53-Jährige ist Film- und Theater-Schauspielerin, vertont Hörbücher - und ist seit drei Jahren auch Schriftstellerin. Somit ist am 7. Juli ein echtes Multitalent zu Gast auf dem Trierer Domfreihof, die im Film vor allem durch ihre Hauptrolle in "Das Experiment" bekannt wurde.Über 30 Hörbücher eingelesen


Sawatzki setzt die Reihe berühmter Vorleser fort, die das Festival "StadtLesen" eröffnen. Bei der Premiere 2014 war es der Schriftsteller Wladimir Kaminer, im Sommer 2015 las Schauspieler Benno Fürmann auf dem Domfreihof. Während Fürmann auf Literatur des britischen Autors Nick Hornby zurückgreifen musste, liest Andrea Sawatzki aus ihrem eigenen Buch. Nachdem sie 2013 mit "Ein allzu braves Mädchen" ihr literarisches Debüt gegeben hatte, folgten zwei weitere Werke, ehe das aktuelle Buch "Der Blick fremder Augen" veröffentlicht wurde. Und aus diesem wird Sawatzki am 7. Juli vorlesen.
Wie es sich für eine Tatort-Kommissarin gehört, ist das Buch ein Krimi. Es geht um eine ermordete Immobilienmaklerin, auf die weitere Tote folgen, eine gequälte Seele und eine spannende Jagd. Doch nicht nur mit Inhalt wird Sawatzki begeistern können, auch mit Akustik und Ausdruck - denn als gelernte Theaterschauspielerin hat sie weit über 30 Hörbücher eingelesen - darunter Erfolge wie der Schafskrimi "Glennkill" oder "Ich darf nicht schlafen".
Sawatzkis Vorlese-Auftritt zum Start von "StadtLesen" wird am Donnerstag, 7. Juli, gegen 19 Uhr beginnen - und gegen 21 Uhr beendet sein, damit alle Fußballfans unter den Literaturfreunden auch noch das EM-Halbfinale aus Marseille im Fernsehen schauen können. Wie bei allen Veranstaltungen von "StadtLesen" ist auch bei jener von Sawatzki der Eintritt frei. Zuhörer können es sich in historischem Ambiente vor dem Dom auf Sitzsäcken und in Hängematten bequem machen.
Und im Vorprogramm der bekannten Vorleserin kommt auch ein regionaler Literat zu Ehren: Der Sieger des Kurzgeschichtenwettbewerbs von Trierischem Volksfreund und Dieter-Lintz-Stiftung darf sein Werk vor großem Publikum präsentieren - wenn das kein Anreiz ist, bis zum 10. Juni noch eine Kurzgeschichte zum Thema "Zukunft - die Welt 2050" einzureichen.Extra

Zum dritten Mal gastiert das Lese-Festival in Trier, auf dem Domfreihof werden über 3000 Bücher ausgestellt, Interessierte können diese in gemütlicher Atmosphäre lesen. Einen Tag nach dem Auftritt von Andrea Sawatzki am Donnerstag, 7. Juli, folgt der Lesetag für Schulen und Migranten. Die Plätze für regionale Schulen sind bereits ausgebucht. Samstags (9. Juli) stellen lokale Autoren ihre Werke vor, dazu gibt es von 10 bis 16 Uhr in der Volkshochschule im Palais Walderdorff eine Comic-und-Manga-Tauschbörse für Kinder und Jugendliche. Um 17 Uhr folgt eine Aufführung des integrativen Comguck-Theaters der Trierer Lebenshilfe. Für sonntags wird das Sortiment von 3000 Werken in überdimensionierten Regalen dann vorrangig auf Kinderbücher geändert - dann ist Familienlesetag. BP Sie schreiben gern und gut? Sie wollen Ihre Texte veröffentlichen? Machen Sie mit beim Literaturwettbewerb, den der Trierische Volksfreund und die Dieter-Lintz-Stiftung ausloben! Prämiert werden die besten Kurzgeschichten - in zwei Kategorien: für Schreibtalente unter 18 Jahren und über 18 Jahren. Der Gewinner der Erwachsenen-Konkurrenz wird sein Werk bei der Eröffnung von StadtLesen am 7. Juli präsentieren und dem Gaststar Andrea Sawatzki begegnen. Alle Informationen zum Wettbewerb: volksfreund.de/wettbe- werb

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