Wenn Wiki hinter dem Mond den Rasen mäht

"Uuund Action" - eine köstlich-turbulente Show rund um das Thema Film und Fernsehen bot das Improvisationstheater "sponTat" seinen Zuschauern im ausverkauften kleinen Saal der Tufa Trier.

 Steiten im Wilden Westen: Aaron Braun und Hannah Swoboda improvisieren nach Zuruf der Zuschauer. TV-Foto: Anke Emmerling

Steiten im Wilden Westen: Aaron Braun und Hannah Swoboda improvisieren nach Zuruf der Zuschauer. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. (ae) Stars und Moderatoren im Glitzerjackett, Drehbuch, Filmklappe und Popcorn - der Showabend "Uuund Action" des Improvisationstheaters "sponTat" bot nahezu alles, was irgendwie zu Film und Fernsehen gehört. Sogar Applaus- und Gelächterbeauftragte, die per Schild das Publikum zum Lachen und Klatschen an den richtigen Stellen animieren sollten. Doch die wären gar nicht nötig gewesen, denn was allein aus der Spontanität der Akteure, ihrem pantomimischen und sprachlichen Witz heraus auf der Bühne entstand, reichte aus, um die Lachmuskeln wieder mal richtig zu trainieren.

Aus von den Zuschauern durch Zuruf gelieferten Vorgaben wie einem Handlungsort, einem Genre oder einem Filmtitel entwickelten Hannah Swoboda, Karin Jostock, Karin Nossem, Indra Schaub und Aaron Braun nach nur fünf Sekunden Countdown: "Fünf, vier, drei, zwei, eins, uuund Action!" improvisierte Theater-Spielszenen. Dabei meisterten sie die Herausforderungen, scheinbar Unvereinbares wie "Rasen mähen" und "Rückseite des Mondes" zu witzigen und schlüssigen Geschichten wie der eines ins Science-Fiction-Genre verlegten Nachbarschaftsdramas zu verbinden. Aber auch, sich gegenseitig Bälle zuzuwerfen und jeweils gleichen Raum für die Entwicklung von Ideen und Spielkunst zu gewähren. Auf diese Weise entstand ein spritziges Feuerwerk an "Werbespots", absurden "Kurzfilmen", "Drehbüchern" oder Starparodien. Mithilfe von Requisiten und entsprechender Live-Gitarrenmusik von Tommi Kaup nahmen die "Spontäter" auch Genres aufs Korn. Urkomisch gelang die Übersetzung einer Streitszene um einen Platz am Strand erst als Western und dann als Erotikfilm. Das Publikum ging begeistert mit, nicht zuletzt, weil es als Impulsgeber ständig eingebunden war. Vor allem aber, weil es etwas erlebte, was Film und Fernsehen nicht bieten: Einzigartigkeit, die Wiederholung ausschließt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort