Kultur „Im Sommer wurde vieles versäumt“: Welche Folgen die neuen Verbote für die regionale Kultur haben

Trier · Kein Theater. Kein Kino. Keine Konzerte. Im November kommt das öffentliche Kulturleben weitgehend zum Erliegen. Mit dieser Verordnung wollen Bundesregierung und Länder die ansteigende Welle der Corona-Infektionen in Deutschland brechen. Welche Folgen hat das für die Kulturszene in der Region?

 Ein Mann sitzt mit weitem Abstand zu anderen Gästen in einem Kinosaal der Zeise-Kinos. Ab kommender Woche sind die Kinos in Deutschland wieder geschlossen.

Ein Mann sitzt mit weitem Abstand zu anderen Gästen in einem Kinosaal der Zeise-Kinos. Ab kommender Woche sind die Kinos in Deutschland wieder geschlossen.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Manfred Langer hat Übung im Konzipieren von Spielplänen. „Es ist der x-te Plan, den wir jetzt machen“, erzählt der Intendant des Trierer Theaters von den Auswirkungen des neuerlichen Lockdowns auf sein Haus. „Im November finden keine Theatervorstellungen statt, drei geplante Premieren werden verschoben. Das heißt aber nicht, dass die Lichter am Augustinerhof und in den Werkstätten ausgehen. Unser Betrieb läuft weiter“, sagt Langner. Ein ausgeklügeltes Hygienekonzept mache es möglich, dass die Akteure ihre Proben für die nächsten Inszenierungen weiterführen könnten. Ob „Alice im Wunderland“, „Die lustige Witwe“ oder „Kabale und Liebe“ – jede Produktion soll so vorbereitet werden, dass sie gleich nach dem Ende des Lockdowns  „premierereif“ sei. Und was im Programm der laufenden Spielzeit nicht mehr gezeigt werden könne – zum Beispiel der „Rosenkavalier“ –, verschiebt das Theater aufs nächste Jahr. „Die nächste Spielzeit macht sich fast von selbst“, sagt Langner ganz ohne Bitterkeit und mit viel Verständnis für die verordneten Maßnahmen. Statt in den Chor der Polit-Kritiker einzustimmen, echauffiert Langner sich über die unsolidarischen Corona-Verächter, die durch riskante Nachlässigkeit zur Ausbreitung des Virus beigetragen haben.