Meinung Ein Trauerspiel in zwei Akten

Die Verantwortlichen für die documenta XV hätten gewarnt sein müssen. Nach dem Debakel zur Eröffnung der Kunstschau hätten sie schon genauer hinschauen müssen, was in Kassel alles gezeigt wird. Denn mit etwas Fremdsprachenkenntnissen und der www-Suchmaschine wird man schnell fündig, dass die Cartoons des syrischen Künstlers Burhan Karkoutly wenig mit dem Kampf algerischer Frauen gegen die Unterdrückung zu tun haben.

 kk schumitz alexander

kk schumitz alexander

Foto: TV/Schramm, Johannes

Umso eher hätte aber auffallen können, dass Burhan Karkoutly in den 1970er Jahren Plakate für die PLO entworfen hat. Er ist Teil des Palestine Poster Project Archives, in dem auch ein Poster mit dem Titel „The Zionist War Machine“ zu finden ist. Es war also wieder mal Sorglosigkeit, die diesen blamablen Fehltritt möglich machte. Man kann nur hoffen, dass nach diesem zweiten Fehltritt das Trauerspiel documenta XV ein Ende findet. Entweder in dem man die Kunstschau gründlich unter die Lupe nimmt oder beendet.