Wien, Paris, Buenos Aires

Bis ihr die Stimme eine Zugabe versagte: Mezzosopranistin Eva Maria Günschmann hat am Mittwochabend im Kurfürstlichen Palais deutsche und internationale Kunstlieder präsentiert. Ihr Mann Christoph Günschmann (Klavierbegleitung) musste sie für eine Zugabe entschuldigen.

Trier. Eva Maria Günschmann "auf Reise". Bereits durch ihre Arbeit im Trierer Theater hat sich die Mezzosopranistin in der Region einen Namen gemacht. Aber auch dem Kunstlied hat sie sich verschrieben. Und eben dieses stand am Mittwochabend im Rokokosaal des Kurfürstlichen Palais Trier auf dem Programm des Konzerts der "Villa Musica".

Zusammen mit ihrem Mann Christoph Günschmann am Klavier begeisterte Eva Maria Günsch mann die rund 150 Zuhörer. Ob die getragene Schwere in Franz Schuberts "Der Lindenbaum" oder sein beschwingter "Musensohn" - Günschmanns Stimme ist facettenreich und vielfältig. Von tiefen, warmen Tönen in Schuberts "Der Zwerg" bis hin zum orientalisch anmutenden "Shéhérazade"-Zyklus von Maurice Ravel präsentierte die Sängerin ihr breites Repertoire. Ihr schauspielerisches Talent setzte sie dabei angenehm zurückhaltend ein. Melancholisch, dunkel wurde es bei den Liedern von Alban Berg. Vor jedem Block atmete die Sängerin tief durch; dass dieses Konzert sie Kraft kostete, war ihr anzumerken. Ihr Mann, Musiklehrer am Auguste-Viktoria-Gymnasium (AVG) in Trier, überzeugte nicht nur mit der Begleitung, sondern auch mit zwei Solostücken. "Sevilla" von Isaac Albéniz bot sich da zur Überleitung an.

Temperamentvoller Abschluss mit argentinischem Volkslied



Am Ende standen nämlich argentinische Volkslieder von Alberto Ginastera. Dabei zog Eva Maria Günschmann kräftig an. Eine gewisse Angespanntheit, die ihr während des Konzerts anzumerken war, verflog bei den temperamentvollen Tanzliedern. Schon fast wild sang sie am Ende "Gato".

Für die vom Publikum geforderte Zugabe nach nur 75 Minuten reiner Konzertzeit musste Christoph Günschmann seine Frau entschuldigen: "Ihre Stimme sagt ihr: ,Bis hierhin und nicht weiter'." Das erklärte dann auch, weshalb Claude Debussys "Beau soir" ersatzlos vom Programm gestrichen wurde und Günschmann oftmals sehr angestrengt und verkrampft wirkte.

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