Willkommen im Kabarett

Ein K für Kabarett, ein K für Kaas. So einfach ist die Formel, die jedoch ein zweistündiges, pausenloses Programm einer der populärsten französischen Sängerinnen als Hommage an die großen Diven der 30er Jahre birgt. Rund 1500 Zuschauer gehen mit Patricia Kaas in der Trierer Arena auf Zeitreise und zurück in die Gegenwart.

 Weiblich, sinnlich, erotisch: Ihr Publikum verzaubert Patricia Kaas mit einer ausgefeilten Bühnenshow. TV-Foto: Hans Krämer

Weiblich, sinnlich, erotisch: Ihr Publikum verzaubert Patricia Kaas mit einer ausgefeilten Bühnenshow. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. (cofi) "Willkommen, bienvenue, welcome ..." Mit einer Melange aus Gesang, zeitgenössischem Tanz, Filmaufnahmen und Literatur fängt Patricia Kaas die Aura des Kabaretts ein. Weiblich, sinnlich und erotisch geht die zierliche französische Sängerin zu Werke. Charismatisch und stark oder kokett und verspielt - sie versteht jede Rolle auszufüllen, so wie sie in der ausgefeilten Choreografie der Show steht.

Jede Geste folgt einem festgeschriebenen Plan, jede Note sitzt, jede Bewegung ist perfekt abgestimmt. Dennoch - unter dem Strich bleibt die unglaubliche Bühnenpräsenz der Kaas, die sich blind auf ihre Musiker verlassen kann und mit Tänzerin Stephanie Pignon eine fantastische Partnerin gefunden hat, Kaas gleicht selbst einer Diva, wie die es sind, denen sie ihre Tour gewidmet hat: Greta Garbo, Marlene Dietrich, Coco Chanel.

"Ich will meine Lieder mit Ihnen teilen", sagt Patricia Kaas und wünscht den rund 1500 Zuschauern eine "bonne soirée". Ein schöner und besonderer Abend ist es nicht nur, weil sie unverwechselbar mit rauchiger Stimme singt, tanzt, spielt. Ein besonderer Abend auch deswegen, weil Patricia Kaas auf den Tag genau vor 43 Jahren geboren wurde und sie ihren Geburtstag nicht fern der Stadt, in der sie als 13-Jährige auf der Bühne der Rumpelkammer stand - Saarbrücken - feiert. Und das mit Glanz und Glamour, wie es einer richtigen Diva gebührt.

Weder an Perfektion noch an Kondition mangelt es der 43-Jährigen. In Top-Form präsentiert sie sich ihrem Publikum, mal im kleinen Schwarzen, mal in Dessous. Sie ist eine Entertainerin von Format.

Verschiedene Musikstile verschmelzen



Nicht nur "La chance jamais ne dure" (Das Glück bleibt nie auf Dauer), "Faites entrer les clowns" (Lasst die Clowns eintreten), "Falling in love again" (Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt) hat sie in Kabarett gepackt. Auch "Mademoiselle chante le blues" interpretiert sie, den Song, mit dem ihr 1987 der international Durchbruch gelang.

Und "Et s'il fallait le faire", den Titel, mit dem sie beim Grand Prix d'Eurovision de la Chanson 2009 antrat (Ergebnis: Platz acht) hat sie im Gepäck, wenn sie verschiedene Musikstile zu ihrem ganz eigenen verschmelzen lässt und Chanson-Klassiker nicht nur neu interpretiert, sondern sie sich zu eigen macht und sie zu betörenden Kaas-Kreationen modifiziert.

"Bon anniversaire", wünschen die treuen Fans, alle singen ein Ständchen und danken für einen unvergesslichen Abend, dem nur eines fehlte: ein bisschen weniger Vollkommenheit.

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