Trier 3000 Bücher, unzählige Sitzsäcke und Hängematten, eine bekannte Stimme, ein TV-Gewinner und Tausende Schmökerfans in historischem, herrlichem Ambiente unter Platanen - das alles ist StadtLesen in Trier. Vom 8. bis 11. Juni bietet der Domfreihof wieder die Bühne für Triers größtes Open-Air-Lesezimmer. "Bitte alle die Daumen drücken, dass das Wetter hält", lautete der wichtigste Wunsch von Organisatorin Caroline Thielen-Reffgen vom kommunalen Bildungsmanagement.
Zum vierten Mal wurde Trier von den österreichischen StadtLesen-Veranstaltern ausgewählt, zum vierten Mal wird die Veranstaltung von einem prominenten Vorleser eröffnet: Nach Wladimir Kaminer, Benno Fürmann und Andrea Sawatzki ist es am Donnerstag (8. Juni) ab 19 Uhr der Schauspieler, Hörbuchvertoner und Musiker Rufus Beck. Der 60-Jährige wird aus "Bummel durch Europa" vorlesen, einem halb-fiktiven, satirischen Reisebericht des amerikanischen Autors Mark Twain. Wie bei allen Veranstaltungen von StadtLesen gilt auch für den Auftritt von Rufus Beck: Der Eintritt ist frei.
Die große Ehre, im Vorprogramm von Beck auf der Bühne vorzulesen, gebührt ab 18 Uhr der Gewinnerin des Kurzgeschichtenwettbewerbs von Trierischem Volksfreund und der Dieter-Lintz-Stiftung: Cordula von Heymann alias Louise Schaub (siehe Artikel rechts). Zwischen ihrer Lesung und dem Auftritt von Rufus Beck wird Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe die vierte Auflage von StadtLesen offiziell eröffnen.
Das Konzept der Veranstaltungsreihe, die in über 20 deutschen und österreichischen Städten halt macht, ist ganz einfach: In riesigem Bücherregalen finden sich über 3000 Werke, die zum Schmökern einladen. Dafür werden die Veranstalter von der Innovationswerkstatt Salzburg gemütliche Sitzgelegenheiten aufstellen, auf denen Bücherfreunde entspannt schmökern können. Daneben wird auf der Bühne auf dem Domfreihof bis Sonntag ein breitgefächertes Rahmenprogramm rund ums Lesen angeboten - von jungen Vorlesern bis hin zu Trierern und ihren Lieblingsbüchern (siehe Extra). "Nirgendwo auf unserer Tour ist es so schön wie vor dem Trierer Dom", schwärmt Organisator Sebastian Mettler von der Innovationswerkstatt.
Aber auch an die, die Probleme mit dem Lesen (und Schreiben) haben, wird in Trier gedacht: Donnerstags und freitags ist das Alfa-Mobil des Bundesverbands für Alphabetisierung und Grundbildung vor Ort, daneben präsentiert die Gruppe "Wortsalat" von Trierer Lernenden ihre Arbeit unter dem Titel "Kreuz und quer - Buchstaben fliegen umher". Donnerstags und freitags werden Medien für Seh- und Hörgeschädigte vorgestellt, freitags präsentiert die Lokale Agenda zudem ihre "Mediathek Globales Lernen". Der Sonntag steht dann ganz im Zeichen der Kinder-und Jugendliteratur, das gesamte Büchersortiment wird für diesen Familientag komplett ausgetauscht. An allen Tagen öffnet StadtLesen um 9 Uhr seine Pforten, bis zum Einbruch der Dunkelheit kann gelesen werden.
Extra: DAS PROGRAMM VON STADTLESEN 2017 IN TRIER

Donnerstag, 8. Juni: 18 Uhr: Sieger TV-Kurzgeschichtenwettbewerb, danach offizielle Eröffnung; 19 Uhr: Rufus Beck liest aus "Bummel durch Europa" von Mark Twain Freitag, 9. Juni: 9 bis 12 Uhr: Integrationslesetag mit Schülern vom Auguste-Viktoria-Gymnasium, Grundschule Trier-Feyen, Stefan-Andres-Gymnasium Schweich, Peter-Wust-Gymnasium Wittlich und dem Talentcampus der VHS Trier Samstag, 10. Juni: 12 - 14 Uhr: Trierer lesen aus ihren Lieblingsbüchern mit Rudolf Fries (Born to Run/Bruce Spring steen), Johannes Kolz (Als ich in meinem Alter war/Torsten Sträter), Angelika Birk&Lebenshilfe (Buch in einfacher Sprache) und Drt. Carl-Ludwig Centner (Der Räuber Hotzenplotz/Otfried Preußler) Sonntag, 11. Juni: Ab 9 Uhr Familienlesetag