Würdige Verneigung

Bitburg. (gkl) Antonin Dvorák - ein Komponistenname, bei dem insbesondere die Freunde der Kammermusik entzückt die Augen verdrehen. Zum 100. Mal jährt sich in diesem Jahr sein Todestag. Das "ensemble encore" trat daher mit einem Dvorákprogramm im Bitburger Haus Beda auf.

Das Quartett besteht aus dem Geiger Vitezslav Jâernoch, dem Bratscher Zbynek Padourek, Jiri Barta am Violoncello und dem Frankfurter Professor Christian Elsas am Klavier. Mit dieser Formation hatten die Bitburger Veranstalter ein Ensemble verpflichtet, das noch nicht zu den herausragenden gehört, aber ein großes Potential besitzt. Träger dieser Aussichten sind der Cellist Barta und Elsas, die mit ihrer Souveränität das Geschehen bestimmen. Elsas ist ein Pianist, der sich durch autonomes Spiel auszeichnet, im richtigen Moment aber auch zurückhaltend ist. Dies wurde auf sehr angenehme Art im Klavierquartett Es-Dur, Opus 87, und auch im E-Moll Trio, Opus 90 deutlich. Barta ist bei den Streichern der Primus inter pares. Er hält die Fäden in der Hand, mit beherztem Strich treibt er seine Partner voran, bildet das Sicherheitsnetz, wenn diese einmal ins Straucheln geraten, was aber, auch das muss gesagt werden, in Bitburg selten passierte. Padourek und vor allem Jâernoch sind noch junge Musiker, denen bei allen sichtbar gewordenen Qualitäten noch das letzte Quäntchen Überzeugungskraft fehlte, was besonders bei der Sonatine G-Dur, Opus 100, für Violine und Klavier augenfällig wurde. Trotzdem war der Abend ein Erlebnis und eine würdige Verneigung vor dem großen Komponisten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Vom erwischt werden
Vinyl der Woche: Love Is A Wonderful Thing – Michael Bolton Vom erwischt werden
Aus dem Ressort