Zarte Schwäne und ein böser Zauberer

Trier · Technische Perfektion, aber eine mäßige Akustik zeichnen die Aufführung des Ballettmärchens "Schwanensee" in der Trierer Europahalle aus. Auf der Bühne das renommierte Russische Staatsballett aus Moskau. Tänzer der Trierer Ballettschule Birgit Müller haben die Profis unterstützt.

 Bei der Brautschau des Prinzen im Schloss haben auch Trierer Ballettschülerinnen ihren Auftritt im Hintergrund. TV-Foto: Nora John

Bei der Brautschau des Prinzen im Schloss haben auch Trierer Ballettschülerinnen ihren Auftritt im Hintergrund. TV-Foto: Nora John

Trier. Ein klassisches Ballett lebt von der Eleganz und Leichtigkeit, die die körperliche Anstrengung der Tänzer völlig vergessen lässt. Meister darin sind die russischen Ensembles wie das Staatsballett aus Moskau. Spitzentanz, Pirouetten, hohe Sprünge - die Tänzer beherrschen ihre Kunst in Perfektion. Besonders die Szenen am See bezaubern durch die anmutigen Bewegungen der Tänzerinnen im Schwanenkostüm - vor allem eine der Hauptfiguren, Schwanenmädchen Odette, das vom bösen Zauberer verflucht ist und nur durch einen Treueschwur des Prinzen erlöst werden kann. Mit grazilem Tanz und Armbewegungen empfindet die Ballerina die Bewegungen des Wasservogels nach.
Musik vom Band


Der böse Zauberer erscheint ganz in Schwarz auf der Bühne und ist immer begleitet von enormen, fast übertriebenen Rauchschwaden, die bis zum Publikum herüberwabern. Sein Gesicht ist grimmig geschminkt, so dass ihm etwas Diabolisches anhaftet. Doch so böse der Zauberer auf der Bühne daherkommt, in der Pause nach dem ersten Akt zeigt er sich volksnah und gibt im Foyer der Europahalle Autogramme.
Nach der Pause im zweiten Akt haben Tänzerinnen der Ballettschule Birgit Fischer aus Trier ihren großen Auftritt. Das russische Nationalballett hatte vorher angefragt, ob eine Zusammenarbeit möglich ist, erzählte Birgit Fischer. Das gehöre zum pädagogischen Konzept der Profitruppe aus Russland. Für die Kinder sei es ein besonderes Erlebnis gewesen, einmal mit einem solchen Ensemble auf der Bühne zu stehen. Gemeinsam geprobt hatten alle Mitwirkenden nur am Nachmittag zuvor. Vorher hatten die Eleven der Trierer Schule die vorgegebenen Tänze einstudiert. Die Kostüme stammen auch aus dem Fundus der Trierer Ballettschule, fügen sich aber gut in das Gesamtbild ein.
Bei den russischen Tänzern lassen bei aller technischen Perfektion Ausdruck und Mimik etwas zu wünschen übrig. Deshalb ist das Ballett schön anzusehen, berührt aber nicht wirklich. Die Musik kommt vom Band, und die Lautsprecher geben diese leider nicht optimal wider. noj

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