Zauberfee mit Geige: Lindsey Stirling bietet in der Rockhal in Luxemburg eine energiegeladene Show

Esch-sur-Alzette · Mystisch, fantastisch und bunt: Violinistin Lindsey Stirling hat 4700 Zuschauer in der Rockhal mit elektronischen und klassischen Klängen begeistert. Mit ihrer Musik, ihrem Tanz und ihrer Bühnenshow bot sie dem Publikum ein Feuerwerk für Augen und Ohren.

Esch-sur-Alzette. Das Licht geht aus und hinter einem transparenten Vorhang ist nur der Schlagzeuger zu sehen, der einen eindringlichen Rhythmus spielt. Dann fällt der Vorhang und die Silhouette von Lindsey Stirling zeichnet sich auf der Bühne ab. Sie spielt eine getragene Melodie, die sich zu einer schnellen Tanznummer entwickelt. Dann springt sie nach vorne und fegt regelrecht über die Bühne. Mit ihrer energiegeladenen Choreographie bringt sie die Menge zum Kreischen. Während sie Geige spielt, wirbelt sie fast ohne Pause umher. Ihr Tanzstil lässt sich wohl am ehesten als eine Mischung aus Ballett, Akrobatik und Gardetanz beschreiben.
Auch ihre Kompositionen sind ein Schmelztiegel verschiedener Musikstile, die sie trotzdem zu einer einheitlichen Klangbasis vereint: Es finden sich klassische, asiatische, irische und mittelalterliche Melodien in ihrer Musik. Immer dominiert von ihrem Geigenspiel, meist durch schwere pumpende Bässe begleitet.
Doch Stirling kann auch anders: Mit ihrer Akustik-Version von John Legends "All of Me" sorgt sie für einen vergleichsweise stillen Moment in der Rockhal. Danach erzählt sie über ihren Glauben, der ihr auch in schweren Momenten immer neue Hoffnung gebe.
Die Violinistin und Komponistin wurde vor 28 Jahren in Kalifornien geboren. Mit sechs Jahren bekam sie ihren ersten Geigenunterricht. Sie studierte therapeutische Entspannung und leistete einen freiwilligen Missionsdienst für die Glaubensgemeinschaft Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die zur Konfessionsgruppe der Mormonen gehört. Musikalische Erfahrungen sammelte Stirling sowohl im Hip-Hop- als auch im Rockmusik-Bereich.
Ihre Musikvideos spielen meist in einer Fantasiewelt, wo sich Stirling wie eine Fee oder Elfe inszeniert. Sicherlich hat sie sich dabei auch von Videospielen inspirieren lassen. So finden sich ein Pokémon-Remix und ein Zelda-Medley auf ihrem Youtube Kanal, den sie auch auf ihrem Konzert in Luxemburg in die Show integriert.
Dem deutschen Publikum wurde die 28-Jährige durch ihren Song "Crystallize" bekannt, der unter anderem in einer Werbung des Fernsehsenders ProSieben zu hören war. Ihre Vielseitigkeit beweist sie auch, als sie gemeinsam mit ihrer Vorband A Great Big World einen Song spielt. Auch die Band überzeugt mit ihrem Siebziger-Jahre-Stil.
Nach 90 Minuten ist die Show vorbei. Für Fans elektronischer Musik und schneller Beats ein Highlight. Etwas mehr Abwechslung durch den Einsatz weiterer Liveinstrumente hätte das Konzert noch besser gemacht. jwa

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