Zeitlos zwischen Jazz und Klassik

Trier · Jazz mit zeitlos klassischer Note hat die Formation Afrodisax um den Luxemburger Pianisten Marc Mangen in der Tufa Trier gespielt.

 Besonders die Bläsersektion prägt mit wechselnden Einsätzen von Saxofonen, Klarinette, Querflöte, Trompete und Posaune den Sound der Formation Afrodisax.TV-Foto: Anke Emmerling

Besonders die Bläsersektion prägt mit wechselnden Einsätzen von Saxofonen, Klarinette, Querflöte, Trompete und Posaune den Sound der Formation Afrodisax.TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Das mit jungen belgischen Spitzen-Musikern besetzte Oktett stellte überwiegend Titel aus dem im Trierer Label Portabile erschienenen Album "Ostinati & Other Music for Imaginary Movies" vor. Mit Afrodisax hat der Jazzclub Trier eine stark in der Großregion verwurzelte Band verpflichtet. Gegründet vom Luxemburger Pianisten und Komponisten Marc Mangen, besteht sie seit 1983 in wechselnden Besetzungen aus französischen, luxemburgischen und aktuell belgischen Musikern.
In Trier war sie zuletzt bei Jazz im Brunnenhof zu erleben. Hier, im Jazzclub eigenen Label Portabile, hat sie auch ihre aktuelle CD aufgenommen. Stücke daraus bilden den Kern ihres ebenso zeitlosen wie die Vorstellungskraft anregenden Konzertprogramms in der Tufa. Titel wie "The Ballad Of The Solitary Bird" oder "Low Burnt Fire" werden von Piano und Chorus der fünfköpfigen Bläsersektion mit melodischen Themen eingeleitet, die eher der Klassik als dem Jazz nahe sind. Sie vermitteln eine meist melancholische Grundstimmung.
Meditativer Zugang


Charakteristisch für alle Kompositionen ist, dass diese Themen, wie es der CD-Titel "Ostinati" ankündigt, stetig wiederholt werden. Das fördert einen meditativen Zugang zu Stimmung und Bildern, besonders markant beim düsteren "Abandoned Town" um eine Stadt nahe Tschernobyl. Doch auf Dauer wird das Muster etwas überstrapaziert.
Trotz gelegentlich interessanter Klangfarben-Arrangements, beispielsweise von Querflöte mit Trompete, fehlt es ein wenig an Abwechslung und Spannung. Auch packende Dynamik, wie zum Beispiel im von nordafrikanischer Rhythmik geprägten "Morning After", kommt etwas zu kurz.
Der Funke will nicht so richtig überspringen. Kräftiger Applaus zwischendurch jedoch honoriert stets die Leistungen der Musiker, die sich reihum als Könner vorstellen. ae

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