Trier. Der Widmungsträger Rudolphe Kreutzer nannte das Werk "auffallend unverständlich" und weigerte sich, es aufzuführen. Überhaupt: Beethovens "Kreutzersonate" löste damals erhebliche Irritationen aus - zu lang, zu virtuos, zu anspruchsvoll, meinten die Zeitgenossen. Und obwohl diese Violinsonate längst zum klassischen Kanon gehört, sind immer noch ihre provokanten "unklassischen" Züge zu entdecken.
Das dritte Kammerkonzert der Kammermusikalischen Vereinigung Trier am Mittwoch (28. Januar, 20 Uhr, Kurfürstliches Palais) stellt dieses Werk ins Zen-trum. Auch die zweite klassische Komposition des Abends ist nicht frei von Überraschungen. Mozart erweist sich darin als Pionier. Zum ersten Mal in der Musikgeschichte gelingt es einem Komponisten, das Melodieinstrument Violine und das Harmonieinstrument Klavier gleichberechtigt zu behandeln.
Die beiden Wiener Klassiker sind die Fixsterne des Programms. Um sie herum kreisen Strawinskys "Suite Italienne" - für Duo arrangierte Sätze aus der Ballettsuite "Pulcinella", mit ihrer neoklassizistisch-hintersinnigen Harmlosigkeit - und Edvard Griegs norwegisch-romantische Sonate op. 45.
Die Künstlerinnen, Tamaki Kawakubo (Violine) und Yu Kosuge (Klavier), haben sich im internationalen Konzertleben längst etabliert. Kawakubos Durchbruch gelang ihr als Gewinnerin des Grand Prize im Pablo Sarasate Wettbewerb 2001 und als Gewinnerin der Silbermedaille des Moskauer Tschaikowski Wettbewerbs 2002. Kritiker rühmen ihre einfühlsame Tongebung und ihre enorme musikalische Ausstrahlung. Die Pianistin Yu Kosuge, geboren 1983 in Tokio, machte ihre Ausbildung bei Karl-Heinz Kämmerling in Hannover. Zuletzt wurde sie vor allem von András Schiff gefördert. mö
Konzert der Kammermusikalischen Vereinigung Trier, Mittwoch, 28. Januar, 20 Uhr, Kurfürstliches Palais Trier. Werke von Strawinsky, Mozart, Beethoven und Grieg. Tamaki Kawakubo, Violine, Yu Kosuge, Klavier. <%LINK auto="true" href="http://www.kammerkonzerte-trier.de" class="more" text="www.kammerkonzerte-trier.de"%>