Zwei Plätze für drei Künstler

Trier · Beim zweiten Vorentscheid von "Sing a Song" fällt die Jury ein salomonisches Urteil.

Trier Das Publikum freut's, für die Jury ist es eine richtig harte Nuss: das abwechslungsreiche Programm beim zweiten Vorentscheid des Liedermacher-Wettbewerbs "Sing a Song". Wie soll man sich da auch entscheiden zwischen alten Hasen und jungem Gemüse, zwischen poetisch und politisch, ruhig und rockig? "Wir haben uns richtig gestritten", berichtet Rebekka Lintz, Tochter des 2014 verstorbenen Volksfreund-Redakteurs Dieter Lintz, dessen Stiftung zum Wettstreit aufgerufen hatte. Die Entscheidung ist daher ebenso ungewöhnlich wie salomonisch: Statt wie geplant zwei Teilnehmer dürfen diesmal drei ins Finale einziehen.

Darunter ist Jonas Oktober alias Heiko Loch, aufgewachsen an der Mosel, nach 17 Jahren München jetzt nach Wittlich zurückgekehrt. Über seine zur Gitarre vorgetragenen Lieder sagt er: "Melancholisch? Passiert halt einfach." Er freut sich, wenn jemand seine "Selbstgespräche" mithört. Erfreut sind auch die 70 Besucher in der Schweicher Synagoge, die für diesen Beitrag den kräftigsten Applaus spenden.

Ebenfalls mit dabei ist der Saarländer Sigi Becker, der seit mehr als 40 Jahren Musik macht. In bester alter Liedermachertradition singt er, begleitet von Karl-Heinz Heydecke, von "Polly Glott", die um die ganze Welt reist und überall nur Starbucks-Cafés und McDonald's-Restaurants sah.

Und noch ein Saarländer: der erst 19-jährige Philipp Dewald, der mit "Ich will hier weg!" seinem Dorf, "wo sich Hase und Fuchs Gute Nacht sagen und niemand es hört", ein trotz allem liebevolles Heimatlied widmet.

Auch für die ausgeschiedenen Teilnehmer - das Eifeler Duo Krödter & Lotsch, die Pop- und Jazzsängerin Judith Marien, die chinesische Austauschschülerin Yiran Liu und den Koblenzer Peter Piano - findet die Jury lobende Worte.
Weiter im Wettbewerb geht es an diesem Samstag um 19 Uhr mit dem dritten Vorentscheid im Club Toni in Trier, das Finale steigt am 13. Mai im Arena-Lokal "Front of House". Beginn ist um 20 Uhr, der Eintritt ist wie auch beim Vorentscheid frei.

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