Zwei Typen, zwei Welten, ein Zelt
Trier · Temperamentvolle Frau trifft auf biederen Mann. Dabei gerät einiges durcheinander - nicht nur im gemeinsamen Zelt in der idyllischen Provence. Frank Pinkus präsentiert mit "Runter zum Fluss" eine humorvolle Beziehungsstudie. Zu sehen ab Sonntag, 2. November, im Studio des Theaters Trier.
Trier. Sommer. Urlaubszeit. Ein Zeltplatz in der Provence. Doch die Idylle trügt. Karsten und Anke sind gerade von ihren Ehepartnern verlassen worden. Nun zieht Anke kurzerhand in Karstens Zelt - ungefragt. Sie, die temperamentvolle Busfahrerin, und er, der ordnungsliebende Standesbeamte. Wie nur sollen zwei so unterschiedliche Charaktere miteinander auskommen? Klar, dass in Frank Pinkus\' Stück "Runter zum Fluss" immer wieder die (humorvollen) Fetzen fliegen.
"Diesen Typen will man im wahren Leben eigentlich nicht begegnen, es passiert aber trotzdem dauernd", sagt Alexander Etzel-Ragusa, der das Zwei-Personen-Stück für das Trierer Theaterstudio inszeniert. Als "ruppig, übergriffig und unreflektiert" beschreibt Sabine Brandauer ihre Figur Anke, die sie am Sonntag, 2. November, um 20 Uhr erstmals vor Publikum verkörpert.
Jan Brunhoeber beurteilt seinen Karsten als "Stiesel". Einer, der besorgt und zuverlässig ist. "Das kann auf Dauer in Langeweile münden", meint Etzel-Ragusa. Und Ankes rauer Humor sei auch nur so lange lustig, bis man selbst zur Zielscheibe werde. "Runter zum Fluss", die Uraufführung war 2002 im Schlosstheater Rastatt, lote solche Abgründe aus. "Das Drahtseil des Humors führt über diese Abgründe."
Etzel-Ragusa war bis 2004 Chefdramaturg am Theater Trier, seitdem arbeitet er freiberuflich für Produktionen in verschiedenen Städten und bei Festspielen. Nun haben ihn seine Schauspielkollegen für die Trierer Studioproduktion zurückgeholt. "Ich bin ihrem Wunsch gerne nachgekommen." Zu seiner Komödie gibt er folgende Empfehlung: "Leute, die keine Beziehungsprobleme haben, sollten sich das schenken." mehi
Premiere am 2. November, 20 Uhr. Weitere Termine: 5., 13., 18., 29. November, 11. und 23. Dezember, jeweils 20 Uhr im Studio des Theaters Trier.