Kurt Beck sorgt sich um die Milchbauern
Bitburg · Bei einem Besuch im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Bitburg hat Ministerpräsident Kurt Beck am Montagabend seine Besorgnis um die Situation der Milchbauern geäußert. "Ich habe meine Schwierigkeiten damit, dass Milchviehbetriebe aufgeben müssen", sagte Beck.
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck hat am Montagabend das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel an seinem neuen Standort am Bitburger Flugplatz besucht. Ziel des Besuchs war es, sich über die Arbeit des DLR zu informieren, dessen Aufgabe unter anderem die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe ist: mit Hilfe von gezielter Beratung, und Bildungsangeboten greift das DLR Landwirten unter die Arme.Ein Thema, das Beck in diesem Kontext immer wieder ansprach, war die extrem schwierige Situation vieler Milchbauern. Ein Thema, das ihn umtreibe. Er wollte wissen, wie groß die Chance ist, dass das DLR im Einzelfall gezielt helfen könne.
Die Antwort fiel ernüchternd aus. Viele, die große Probleme hätten, kämen zu spät, sagte Alfred Lorenz, Abteilungsleiter Landwirtschaft. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, müssten die meisten Betriebe wachsen und ihre Produktionstechnik weiterentwickeln. Doch diejenigen, die Liquiditätsprobleme hätten, könnten diesen Schritt nicht gehen. Unter Umständen bleibe dem DLR so nur übrig, die Landwirte bis zu ihrem Ausstieg zu begleiten.
Ob denn Biogas für diese Betriebe nicht als zweites Standbein in Frage käme, wollte Beck darauf wissen. Und auch hier fiel die Antwort negativ aus. Für gesunde Betriebe könne dies ein Standbein sein. Für kranke hingegen eher nicht. "Wer einen Kuhstall nicht leiten kann, kann auch keine Biogasanlage führen", sagte Herbert von Francken-Welz, Leiter des Beratungszentrums für Nachwachsende Rohstoffe.
Antworten die Beck offensichtlich nicht gerne hörte. "Ich habe meine Schwierigkeiten damit, dass Milchviehbetriebe aufgeben müssen", sagte er. Das sei ein Strukturwandel, der weit über das ökonomische hinausgehe. Er werde die Mittelgebirge verändern. Er bat die Mitarbeiter des DLR, ihre fachliche Kompetenz dafür einzusetzen, dass es nicht so weit kommt.
