Kyll soll von Quelle bis Mündung renaturiert werden

Die verantwortlichen Politiker aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben am Freitagvormittag in Bitburg für die Kyll eine gemeinsame Erklärung zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie unterzeichnet. Diese Richtlinie verlangt, dass Gewässer innerhalb der kommenden 15 Jahre in einen guten ökologischen Zustand versetzt werden.

 Die Kyll führte am Samstag bei Kyllburg noch immer deutlich mehr Wasser als üblich. Foto: Jens Klein

Die Kyll führte am Samstag bei Kyllburg noch immer deutlich mehr Wasser als üblich. Foto: Jens Klein

(kah) Für die Kyll bedeutet dies in ihrem rheinland-pfälzischen Teil, dass mehr als 20 Wehranlagen entweder beseitigt oder so umgebaut werden müssen, dass Fische wie Forellen oder Neunaugen problemlos flussaufwärts wandern können. Darüber hinaus soll der Fluss auch dort, wo er nicht mehr in seinem natürlichen Bett fließt, renaturiert werden – unter anderem mit dem Ziel, Tieren wie Eisvogel, Schwarzstorch oder Otter wieder einen Lebensraum zu bieten.

Im Bereich der Stadt Trier, dem Kreis Trier-Saarburg, dem Eifelkreis Bitburg-Prüm sowie dem Vulkaneifelkreis fallen in den kommenden Jahren Gesamtkosten in Höhe von 12, 5 Millionen Euro an, die allerdings zu 90 Prozent aus Landesmitteln gefördert werden.

„Die Kooperation der beteiligten Kommunen, die es sich zur Aufgabe machen, die Wasserrahmenrichtlinie gemeinsam umzusetzen, ist bisher einmalig“, sagte Umweltstaatssekretärin Jacqueline Kraege. Dieses Projekt sei beispielhaft, weil es über Ländergrenzen reiche und ein Handlungsprogramm von der Quelle bis zur Mündung des Flusses Kyll entwickeln werde.

Bei der Unterzeichnung war neben Vertretern der Stadt Trier und der betroffenen Landkreise und Kommunen auch Kraeges Kollege, Umweltstaatssekretär Alexander Schlink, aus Nordrhein-Westfalen anwesend.

In Rheinland-Pfalz waren laut Kraege bis zu Beginn der 80er Jahre noch über 30 Prozent der Oberflächengewässer in Folge fehlender oder unzureichender Abwasserreinigung stark verschmutzt (Gewässergüteklassen III bis IV). Flora und Fauna der Gewässer waren entsprechend stark geschädigt. Inzwischen erreichen fast alle Gewässer im Land wieder die Güteklasse II. Dies zeigt sich auch durch eine Zunahme der Artenvielfalt bei den Kleinlebewesen und den Fischen.

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