Trier Landeskriminalamt warnt vor falschen Polizisten am Telefon
Trier · Ganoven nutzen die Gutgläubigkeit ihrer Opfer und erbeuten Geld und Schmuck. Die Kripo Trier hat es derzeit außerdem mit betrügerischen Autoverkäufern zu tun.
Mit einer besonders dreisten Masche versuchen derzeit in der Region Trickbetrüger, an Geld, Schmuck und andere Wertgegenstände ihrer ahnungslosen Opfer zu kommen. Nach Angaben des Landeskriminalamtes rufen die Ganoven vorwiegend ältere Menschen an und geben sich am Telefon als Polizisten aus. Sie nutzen eine spezielle Technik, die auf der Nummernanzeige des Opfers die Notrufnummer 110 oder die Rufnummer der örtlichen Polizeidienststelle erscheinen lässt.
Unter Verweis auf einen angeblich geplanten Einbruch gelingt es den Betrügern immer wieder, ihren Opfern zu versichern, dass Geld und Wertsachen im Haus nicht sicher seien. Daher müsse alles weggebracht und einem Polizisten in Zivil ausgehändigt werden, der später vorbeikomme. Da die Täter laut Polizei und Verbraucherzentrale „überaus vertrauenserweckend und rhetorisch geschickt auftreten“, falle es den Geschädigten oft sehr schwer, die Betrugsmasche zu durchschauen.
Das Landeskriminalamt verzeichnet seit 2015 eine alarmierende Tendenz. So habe sich die Zahl der Fälle im vergangenen Jahr auf 1620 verfünffacht. In diesem Jahr zeichne sich ein ähnlicher Trend ab. Zwar sei es 2017 nur zu 32 vollendeten Taten gekommen, die Schadenssumme von 1,5 Millionen Euro sei jedoch enorm hoch gewesen. Hinzu kämen die psychischen Folgen, mit denen die Opfer zu kämpfen hätten.
Mit einer anderen Betrugsmasche hat es derzeit die Kriminalpolizei in Trier zu tun. Dabei geht es um betrügerische Autoverkäufer im Internet. Sie bieten auf Online-Plattformen Fahrzeuge zum Verkauf an, die sie gar nicht besitzen, und veranlassen gutgläubige Kaufinteressenten zur Überweisung von Anzahlungen.
Das Fachkommissariat für Eigentumsdelikte der Kripo Trier bearbeitet derzeit drei Fälle aus der Region, bei denen ein Opfer aus der Verbandsgemeinde Ruwer um mehrere Tausend Euro gebracht wurde. Zwei weitere Geschädigte aus den Verbandsgemeinden Daun und Schweich bemerkten den Schwindel noch rechtzeitig.
Die Masche geht so: Auf einer Online-Plattform inserieren die Täter ein gebrauchtes Auto, das sich in der Grenzregion zu Belgien und Frankreich befinde. Über das Internet tauschen sich der angebliche Verkäufer und die Interessenten aus. Dann werden offenbar gefälschte Personal- und Fahrzeugpapiere übermittelt. Schließlich wird ein Besichtigungs- und Verkaufstermin im angrenzenden Belgien oder Frankreich vereinbart. Zur Sicherheit verlangt der vermeintliche Verkäufer eine Vorauszahlung, die über ein Internet-Geldtransfer-Portal nach Frankreich übersendet werden soll. Hat der Interessent bezahlt, hört er vom angeblichen Verkäufer nichts mehr.
Die wichtigsten Tipps und Hinweise der Polizei und der Verbraucherzentrale, um sich vor den Betrügern zu schützen:
Die Polizei ruft niemals unter der Notrufnummer 110 an oder bittet um Herausgabe von Wertsachen.
Nicht am Telefon über persönliche und finanzielle Verhältnisse sprechen.
Nicht unter Druck setzen lassen, einfach den Hörer auflegen.
Wer ein Auto kaufen will, sollte immer auf einem persönlichen Kontakt zum Verkäufer bestehen.
Keine Anzahlungen oder Vorauszahlungen leisten.
Gebrauchtwagen vor dem Kauf anschauen und Probefahrt machen.