Verbraucher Lebensmittelkontrollen: Die Region schneidet gut ab

Trier · Kaum gravierende Mängel in Restaurants und Geschäften. Trier gilt als eine der Städte mit den wenigsten Hygienemängeln. Aber: Prüfer beklagen fehlendes Personal.

  Käse und Wurst stehen im Kühlregal in einem Supermarkt.

Käse und Wurst stehen im Kühlregal in einem Supermarkt.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Bei fast jeder vierten Lebensmittelkontrolle in der Region hat es im vergangenen Jahr Beanstandungen gegeben, fast genauso viel wie 2016. Das hat eine Nachfrage unserer Zeitung ergeben. Die gute Nachricht: Es gab keine gravierenden Verstöße.

Allerdings ordneten die Lebensmittelkontrolleure in einigen Fällen an, dass die überprüften Betriebe zumindest zeitweise schließen mussten, etwa um angeordnete Reinigungsarbeiten durchzuführen. Sieben Mal war das laut Manuel Follmann, Sprecher der Kreisverwaltung in Wittlich, in Bernkastel-Wittlich der Fall. Längerfristige Schließungen habe es dort nicht gegeben. Genauso wenig wie herausragende Beanstandungen wie etwa die Verarbeitung von „Gammelfleisch“. „Wir schließen nie den kompletten Betrieb, sondern nur die betroffenen Bereiche wie etwa die Küche“, sagt auch Michael Schmitz, Sprecher der Stadt Trier. Allgemeine Beanstandungen wie etwa nicht ordnungsgemäß gereinigte Räume und Ausrüstungsgegenstände gebe es fast täglich, sagt Schmitz.  Nur in schwerwiegenden Fällen führten diese aber zu Strafverfahren, Bußgeldern  oder Verwarnungen. Die überwiegende Zahl der Beanstandungen hätten Hygienemängel und unzureichende Kennzeichnung etwa von Lebensmitteln betroffen, sagt auch Ansgar Dondeldinger, Sprecher der Bitburg-Prümer Kreisverwaltung. Insgesamt seien im Eifelkreis 34 Ordnungswidrigkeiten von den insgesamt vier dort eingesetzten Lebensmittelkontrolleuren ausgesprochen worden. 3625 kontrollpflichtige Betriebe gibt es allein im Eifelkreis. 3577 sind es in Trier-Saarburg, wo es sechs Lebensmittelkontrolleure gibt.

Fünf Kontrolleure gibt es in Bernkastel-Wittlich, die für 2055 Betriebe zuständig sind. Rund 1500 Kontrollen haben sie im vergangenen Jahr durchgeführt, unter anderem auch auf der Wittlicher Säubrennerkirmes und dem Bernkasteler Weinfest. Gerade mal drei Kontrolleure sind im Vulkaneifelkreis tätig, sie sind für 2240 Betriebe zuständig. Das erklärt womöglich auch die dort verhältnismäßig geringe Anzahl von 782 Kontrollen, bei denen es über 200 Beanstandungen gegeben hat. Trier verfügt über vier Lebensmittelkontrolleure, die für 1575 Betriebe (darunter auch die Stände beim Weihnachtsmarkt und dem Altstadtfest) zuständig sind. Bei zwölf dieser Betriebe hat es im vergangenen Jahr Beanstandungen gegeben und das bei 1728 Kontrollen.

Trier gilt laut dem Internet-Vergleichsportal billiger.de ohnehin als eine der Städte mit den wenigsten Hygienemängeln in Deutschland. 2016 seien nur drei Betriebe pro 100 kontrollierte Unternehmen beanstandet worden. Weniger Beanstandungen hat es nur in Mülheim an der Ruhr gegeben.

Im Schnitt werde ein Betrieb nur alle 15 Monate kontrolliert, sagt Karl-Heinz Leibig, Landesvorsitzender des Verbandes der Lebensmittelkontrolleure. Hauptproblem sei das fehlende Personal. Ausfälle wegen Mutterschutz, Kündigungen, längerer Krankheit oder Tod würden Löcher reißen, die zumeist nicht gestopft werden könnten. Grund dafür sei, dass die Ausbildung zum Lebebsmittelkontrolleur zwei Jahre dauere und daher kurzfristig kein Nachwuchs zu finden sei, sagt Leibig, der auch eine bessere Bezahlung der Kontrolleure fordert.

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