Leer stehendes Gebäude verschwindet

Saarburg · Ein Brennpunkt und Dauer-Ärgernis vor allem für die Anwohner wird aus Saarburgs Stadtbild demnächst verschwinden: Das Haus im Kolpingweg 1, auf halber Strecke hinauf zur Burg, soll bis Ende Juli abgerissen werden. Was mit dem Grundstück passiert, ist derzeit offen.

Das Haus im Kolpingweg kennt in Saarburg so ziemlich jeder. Immer wieder sorgte diese Adresse in den vergangenen Jahren für negative „Schlagzeilen“. Dabei ist das alte Sandsteingebäude in der Kurve auf dem Weg zur Burgruine mit einer durchaus wechselhaften Geschichte behaftet.

Ursprünglich war dort der Sitz der landwirtschaftlichen Schule. Später gingen dort Realschüler zum Unterricht.
In den 70er Jahren schloss der Kreis Trier-Saarburg als Eigentümer mit rund 20 Personen einen Erbbaurecht-Pachtvertrag und überließ dieser Pacht-Gemeinschaft das Gebäude.

Die machte aus dem Anwesen zunächst ein Mietshaus, bevor es in den 80ern als Übersiedlerheim diente. Mitte der 90er Jahre übernahm eine andere Eigentümer-Gemeinschaft das Gebäude. Der Versuch, die 24 Einzel-Appartments als Feriendomizile auf den Markt zu bringen, scheiterte nach Auskunft des Hausverwalters.

Seit 2005 wohnten in dem Haus Menschen, für die der Staat die Miete bezahlte. „Immer wieder gab es mit den Bewohnern heftigen Ärger, musste die Polizei gerufen werden, weil sich Anwohner über Lärmbelästigung und anderes mehr beschwert hatten“, wissen Stadtbürgermeister Jürgen Dixius und der Hausverwalter zu berichten, der namentlich nicht genannt werden möchte.
Nach zwei Bränden im März und August 2007 (der TV berichtete) war das Haus schließlich unbewohnbar. Stadt, Hausverwaltung und auch der Kreis seien sich einig gewesen, diesen Brennpunkt beseitigen zu wollen.

Dazu musste jedoch der auf insgesamt 50 Jahre angelegte Erbbaurecht-Pachtvertrag zwischen dem Kreis und der Pacht-Gemeinschaft vorzeitig aufgelöst werden.

Die Verhandlungen seien sehr zäh gewesen und hätten sich über ein Jahr hingezogen, berichtet der Hausverwalter.
Vorgestern seien endlich alle notwendigen Unterschriften gesetzt worden. „Nach einer Ausgleichszahlung an den Kreis wegen der noch nicht abgelaufenen Frist haben wir den Vertrag auflösen können“, berichtet Rolf Rauland, zuständiger Dezernent bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg.

Das Haus werde bis spätestens Ende Juli abgerissen. Gerade auch im Hinblick auf jede Menge frei werdenden Wohnraum durch den Abzug der Franzosen 2010 bestehe kein weiterer Bedarf an diesem Mietshaus. Was mit dem frei werdenden Grundstück im Kolpingweg passiert, sei derzeit noch völlig offen. Die Kosten für den Abriss trägt die Pacht-Gemeinschaft.

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