Lieser: Diesel in der Mosel

Laut Polizeiermittlungen soll nicht ein technischer Defekt, sondern vermutlich die unterlassene Überprüfung eines Schiebers im Kraftstoffsystem eines Binnenschiffes zur Verunreinigung der Mosel geführt haben. Nach Schätzungen sind zwischen 100 und 200 Liter Dieseltreibstoff in die Mosel gelangt. Die Ermittlungen dauern an.

In der Nacht vom 02. Oktober 2006 bemerkten gegen Mitternacht heimkehrende Touristen in der Ortschaft Lieser starken Dieselgeruch aus Richtung Mosel. Die verständigte Polizeiinspektion Bernkastel stellte eine Gewässerverunreinigung durch ein Ölprodukt fest, die sich mit unbekanntem Ausmaß von Lieser bis Wintrich hinzog. Ein Gütermotorschiff, welches nach ersten Recherchen als Verursacher in Betracht kommen könnte, wurde im Oberwasser der Schleuse Wintrich überprüft.

An Bord trafen die Beamten der Polizeiinspektion die Besatzung des Schiffes bei Reinigungsarbeiten auf Oberdeck an. Im Bereich des Fahrzeuges waren auf der Wasseroberfläche dünne Ölschlieren erkennbar. Auf Befragen gab der Schiffsführer an, dass durch einen technischen Defekt von seinem Fahrzeug eine geringe Menge Dieselkraftstoff ausgetreten und in die Mosel gelangt sei. Die hinzugerufenen Feuerwehren Wintrich und Kues stellten fest, dass die Auftragungen auf der Wasseroberfläche so dünn und auseinandergerissen waren, dass eine Beseitigung oder Fixierung der Verunreinigung nicht möglich war.

Die noch in der Nacht eingeleiteten Ermittlungen der Wasserschutzpolizei Bernkastel ergaben, dass kein technischer Defekt, sondern vermutlich die unterlassene Überprüfung eines Schiebers im Kraftstoffsystem des Binnenschiffes zu einem Überläufer aus der Entlüftung des Vorratstanks zur Verunreinigung geführt haben könnte. Nach Schätzungen sind zwischen 100 und 200 Liter Dieseltreibstoff in die Mosel gelangt. Die Ermittlungen dauern an.

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