LKW-Maut für die Hunsrückstrecke?

Trier/Mainz · Zwei Bundesstraßen im Land kommen nach Ansicht des rheinland-pfälzischen Verkehrsministeriums für eine LKW-Maut infrage. Darunter ist die Ausbaustrecke vom Hahn bis Rheinböllen. Die B 51 von Trier nach Bitburg gehört nicht dazu. Der Bund will die Maut auf vierspurige Bundesstraßen ausweiten.

Mehr als 3000 LKW, Sattelzüge und Busse rollen täglich über die B 51 bei Meilbrück (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Damit macht der Schwerlastverkehr ein Fünftel des gesamten Verkehrs auf der vielbefahrenen Bundesstraße aus. Immer wieder wird gefordert, die B 51 für den LKW-Verkehr zu sperren oder aber eine LKW-Maut einzuführen.

Die Maut-Befürworter haben seit gestern wieder Hoffnung, dass die Brummi-Fahrer zwischen Trier und Bitburg ab kommendem Jahr doch noch zur Kasse gebeten werden. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat angekündigt, ab 2011 auf vierspurigen Bundesstraßen eine LKW-Maut zu verlangen. Während die Spediteure verständlicherweise dagegen sind, bekommt der konservative Bayer ausgerechnet von Umweltschützern und den Grünen Applaus. Die Bitburger Grünen-Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfken fordert eine zügige Umsetzung der LKW-Maut auf vierspurigen Bundesstraßen, auch auf der B 51. Eine "Bemautung" würde die Verkehrssicherheit auf der Bundesstraße zwischen Trier und Bitburg verbessern und die Anwohner entlasten, sagt Höfken. Auch für die Nutzung der B-50-Strecke vom Hunsrück nach Rheinböllen sollen nach Ansicht der Grünen-Politikerin Brummis künftig zahlen.

Zumindest scheint dies nicht ausgeschlossen zu sein, wenn denn im nächsten Jahr die LKW-Maut für vierspurige Bundesstraßen kommen sollte. Laut Mainzer Verkehrsministerium kämen dafür in Rheinland-Pfalz nur die ab Ende 2011 komplett ausgebaute B 50 vom Flughafen Hahn bis Rheinböllen (Rhein-Hunsrück-Kreis) und die rund 60 Kilometer lange B 9 von Ludwigshafen nach Wörth infrage, weil diese als einzige in diesen Bereichen durchgängig vierspurig sind. Allerdings besteht auf der B 9 ein Nachtfahrverbot für LKW.

Was aber genau gehe, lasse sich noch nicht sagen, erläutert Ministeriumssprecher Joachim Winkler. Hintergrund: Es sei noch unklar, wie die Regelung für die LKW-Maut auf Bundesstraßen aussehen werde.

Im Vergleich zur B 51 ist das LKW-Aufkommen auf dem entsprechenden Teilstück im Hunsrück gering. Eine Messung des Landesbetriebs Mobilität aus dem Jahr 2008 hatte ergeben, dass bei Kirchberg täglich rund 2200 LKW, Sattelzüge und Busse sowie rund 16 300 Autos fahren.

Über Ramsauers Vorschlag könne man reden, sagte der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD) unserer Zeitung. Bedingung für die Ausweitung der Gebühren sei, dass die vierspurigen Bundesstraßen Autobahnqualität böten, über längere Strecken führten und gewährleisten müssten, dass die LKW dann nicht auf Land- oder Kreisstraßen ausweichen und damit dort zu mehr Lärm und Verkehr führen würden, sagte der Minister.

Bereits bei der Einführung der Autobahn-Maut für LKW vor fünf Jahren hat sich gezeigt, dass Maut-Ausweichler parallel verlaufende Bundes- und Landesstraßen verstopfen - wie etwa in Hetzerath (Bernkastel-Wittlich). Fast 100 LKW in der Stunde brausen durch den Ort. Die Anwohner sind sauer. Sie fordern seit Jahren ein Fahrverbot für Brummis durch Hetzerath.

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