Luxemburg macht Dampf für die Großregion - Gipfel setzt Akzente bei Kultur und Bildung (Video)

Das Topthema im TV: Ein Kulturnetzwerk, eine Verkehrskonferenz und ein virtueller Hochschul-Campus sollen die Großregion zwischen Maas, Mosel und Saar nach vorne bringen. Beim Gipfeltreffen der Regierungschefs im belgischen Namur konzentrierten sich die Hoffnungen auf Luxemburg, das für 18 Monate die Präsidentschaft übernimmt.

Namur/Trier. (DiL) Die Bilanz der letzten eineinhalb Jahre unter wallonischer Leitung fiel sehr zurückhaltend aus. „Wir blicken jetzt hoffnungsvoll nach vorn auf das Luxemburger Programm“, sagte der Rheinland-Pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck gegenüber dem Trierischen Volksfreund.

Deutlicher wurde sein saarländischer Kollege Peter Müller: Er sprach von „suboptimaler Koordination der Arbeits-Ansätze“ und forderte, „dass künftig zwei oder drei Partner auch ohne Zustimmung der anderen Aktivitäten entwickeln können“. Zurzeit müssen sich die Partner Rheinland-Pfalz, Saarland, Lothringen, Wallonien und Luxemburg auf jede Einzel-Maßnahme einigen.

Uneingeschränkte Zustimmung gab es aber für die Vielzahl von Projekten, die der Luxemburger Innenminister Jean-Marie Halsdorf für die nächsten 18 Monate vorstellte. Herzstück ist eine Nachfolge-Struktur für die grenzüberschreitende Kulturhauptstadt , die aus regionalen Koordinationen, einem in Luxemburg angesiedelten Sekretariat und einer regelmäßigen Konferenz der Kulturminister besteht. „Wir wollen die Erfolgsstory von 2007 fortsetzten“, erklärte der Ministerpräsident der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Karl-Heinz Lambertz. Kritisiert wurde allerdings, dass es keinen zentralen Finanzierungs-Topf für die Kultur gibt.

Man hofft auf EU-Mittel, deren Beschaffung künftig verstärkt über das gemeinsame „Haus der Großregion“ in Luxemburg organisiert werden soll. Die bislang erfolglosen Versuche, die Verkehrssituation für Pendler in Saar-Lor-Lux zu verbessern, sollen durch eine große Verkehrskonferenz Auftrieb erhalten – auf neue Perspektiven haben vor allem die Trierer Kammern immer wieder gedrängt. Der zuständige Wirtschafts- und Sozialausschuss hatte sich im Vorfeld enttäuscht über mangelnde Unterstützung geäußert.

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