Coronavirus Luxemburg-Pendler dürfen derzeit kein Blut spenden

Trier · Vor drei Wochen noch sendete das DRK einen Hilferuf. Wegen der grassierenden Grippe und des sich ausbreitenden Coronavirus sei die Zahl der Blutspender zurückgegangen. Der Hilferuf hat offensichtlich gewirkt.

Man könne sich derzeit nicht über mangelnden Zulauf beschweren, berichtet Stephan David Küpper, Sprecher des für Rheiland-Pfalz zuständigen DRK-Blutspendedienst West. Derzeit habe man sogar mehr Blutspenden, als momentan gebraucht würden. Grund: Weil die Kliniken ihren Normalbetrieb weitestgehend runter gefahren haben, alle planbaren und OP verschoben wurden und in den Notaufnahmen weniger Betrieb herrscht (es gibt derzeit kaum noch Sportverletzungen und auch die Zahl der Verkehrsunfälle ist deutlich zurückgegangen) wird nicht mehr so viel Spenderblut gebraucht.

Trotzdem sollten die Menschen weiter Blut spenden, weil etwa auch Krebspatienten während ihrer Therapie oft darauf angewiesen wären, sagt Küpper.

Doch nicht jeder darf Blut spenden. Das war schon vor Corona so. Etwa wenn man Drogen nimmt, mit  HIV infiziert ist, eine schwere OP hatte oder in den 90er Jahren länger als ein halbes Jahr in Großbritannien gelebt hat. Der Grund für diesen Ausschluss ist tatsächlich noch der Rinderwahnsinn BSE, der in den achtziger und neunziger Jahren in Grossbritannien besonders schlimm wütete.

Wegen der Corona-Epidemie dürfen aber noch mehr Menschen als sonst kein Blut spenden. Wer eine erhöhte Köpertemperatur von über 37,5 Grad oder Husten und Schnupfen, der darf nicht zur Blutspende. Aber auch jeder, der in den vergangenen vier Wochen im Ausland war, unabhängig ob das Land als Corona-Risikogebiet eingestuft ist oder nicht. Und dazu zählen auch Luxemburg-Pendler. Oder auch Autofahrer, die etwa vor vier Wochen noch drüben getankt haben, bestätigte Küpper. Man gehe damit über die Vorgaben des für die Seuchenbekämpfung zuständigen Robert Koch-Instituts (RKI), sagt Küpper. Dieses empfiehlt, Personen, die in sogenannten Risikogebieten waren, nicht zur Blutspende zuzulassen. Als Risikogebiete gelten derzeit: Ägypten, Frankreich, Iran, Italien, Niederlande, Österreich, Schweiz, Spanien, USA, Großbritannien und Nordirland. Luxemburg gehört aber nicht dazu.

Er wisse, dass die Vorgabe des DRK vor allem in der Region Trier viele Menschen von der Blutspende ausschließe. Aber unter den derzeitigen Umständen sei das notwendig, sagt Küpper. Er versichert, dass bei den Blutspende-Terminen alles getan werde, um Infektionen zu vermeiden. Die Spender hätten größeren Abstand als sonst zueinander und die Hygienevorschriften seien verschärft worden.

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