674. Schobermesse startet

Luxemburg · Die 674. Schueberfouer öffnet am kommenden Freitag ihre Tore. Etwa zwei Millionen Gäste werden auch dieses Jahr wieder erwartet. Ebenso interessant wie der Mix an Fahrgeschäften, Verkaufsbuden und Essens- und Getränkeständen ist die Geschichte der luxemburgischen Fouer.

Luxemburg. Gebaackene Fesch (Backfisch) und Schappnougat (Scheibennougat): Was heute Luxemburgs größte Kirmes mit scheinbar mehr Pommesbuden (Friture) als Fahrgeschäften ist, war zur Zeit der Gründung im Jahr 1340 ein wichtiger Viehmarkt für die Bauern des Ländchens.
Auf Jang de Blannen (Johann der Blinde) geht die Idee des Marktes zurück, der ihn als Graf von Luxemburg am Tag vor St. Bartholomäus für acht Tage ins Leben rief - daher auch der alte Name Bartelsméismaart (Bartholomäusmarkt). Der Name geht wohl auf den Ort zurück, auf dem der Markt zunächst stattfand, nämlich Schuedburg, das heutige Heilig-Geist-Plateau. 1610 zog man in den Stadtteil Limpertsberg. Im 18. Jahrhundert wandelte sich der Markt für Stoffe und Tiere in einen Jahrmarkt der Attraktionen: Varieté, Tanzlokale und Zirkus - in Luxemburg wurden jeweils die neuesten Vergnügungsevents präsentiert. Sonderzüge von Paris ins Ländchen wurden 1909 sogar eigens eingerichtet.
Traditionell eröffnet wird die Schobermesse von einer Schafherde und deren Hirten, die mit Musikgruppen durch die Stadt ziehen, der sogenannte Hämmelsmarsch (Marsch der Hammeln). Die Marschmelodie war bis 1859 gar die Nationalhymne des Großherzogtums.
Die diesjährige Ausgabe der Schueberfouer - der Schobermesse - beginnt am Freitag den 22. August und endet am Mittwoch den 10. September. Das größte Volksfest in der Region findet auf dem Glacisfeld statt, zwischen den Stadtvierteln Ville-Haute und Limpertsberg, zwischen der Allée Scheffer und dem Boulevard de la Foire. Ein Mix von 200 Attraktionen, davon über 25 Großfahrgeschäfte, über 20 Attraktionen für Kinder, ein Dutzend Restaurants, eine Vielzahl von Ausschänken, Confiserien, Los- und Schießbuden, Entenangeln, fast 100 Kramerstände und Schausteller aus über sieben verschiedenen Ländern machen die Schueberfouer zu einem Volksfest mit multikulturellem und internationalem Flair.
Die Schueberfouer ist täglich von 14 bis 1 Uhr (freitags und samstags bis 2 Uhr) geöffnet. Restaurants und manche Attraktionen für Kinder öffnen bereits zur Mittagsstunde. red/sas

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