Luxemburg Covidioten: Pandemie führt zu vielen neuen Wörtern

Luxemburg · Die Lexik des Luxemburgischen ist um einige Begriffe reicher. Das „Lëtzebuerger Online-Dictionnaire“ hat ein Glossar zur grassierenden Coronapandemie veröffentlicht, der jene Begriffe erläutert, die sich im Verlauf der letzten Monate im alltäglichen Sprachgebrauch des Landes breitgemacht haben.

  Kein Abstand, keine Masken: Corona-Leugner bei Demo in Berlin.

Kein Abstand, keine Masken: Corona-Leugner bei Demo in Berlin.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Dazu zählt auch das Wörtchen „Covidiot“.

Sprache schafft Wirklichkeit und Wirklichkeit schafft Sprache: Die Möglichkeit, einen Umstand in Worte zu kleiden, macht ihn verständlich. Die wandelbare Realität konfrontiert uns nun dann und wann mit völlig neuen Umständen: Hätte Ihnen vor einem Jahr jemand erzählt, sein Kind sei nur in der „B-Woch“ in der Schule und die Oma befinde sich nach dem „Contact-Tracing“ in „Autoquarantän“, weswegen man sie nur noch über Zoom zum „E-peritif“ sehe – nun ja, Sie hätten die Person vermutlich für verrückt gehalten.

Zu den neuen Errungenschaften des Luxemburgischen zählen aber auch Begriffe wie „Covidiot“ – mit dem Kofferwort lassen sich Mitmenschen trefflich beschreiben, welche die Risiken der Pandemie verkennen, herunterspielen und konsequenterweise auch die Schutzmaßnahmen im zwischenmenschlichen Bereich ignorieren. Um der Vielfalt dieser Leute gerecht zu werden, gibt es natürlich auch das weibliche Pendant: die „Covidiotin“. Am häufigsten zum Einsatz kommt allerdings wohl der Plural, denn eines haben „Covidioten“ mit den handelsüblichen Idioten gemein: Sie neigen dazu, sich zu Horden zusammenzurotten und die gesamte Welt an der zelebrierten Idiotie teilhaben zu lassen.

Das gesamte Glossar zur Pandemie können Sie auf der Website des „Lëtzebuerger Online-Dictionnaire“  unter www.lod.lu/covid-19/ einsehen.

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