Das Außergewöhnliche lockt

Kleinkunst in ihren unterschiedlichsten Formen: Damit schafft sich das Trifolion in Echternach zunehmend einen Namen.

 Explosiv: „Power! Percussion“ am 16. Juli in Echternach. Foto: Jens Palfi

Explosiv: „Power! Percussion“ am 16. Juli in Echternach. Foto: Jens Palfi

 Wuppinger und L'Orchestre Europa. Foto: Uwe Mühlhäusser

Wuppinger und L'Orchestre Europa. Foto: Uwe Mühlhäusser

Nicht nur mit der Reihe "Echter Comedy" (siehe Artikel unten), sondern auch mit musikalischen Spezialitäten, die weit aus dem Standardprogramm herausragen. Gleich drei solcher Produktionen sind bis zum Saisonende in dem schmucken Haus in der Nähe des Echternacher Marktplatzes zu sehen.
Zum Beispiel "Pasión de Buena Vista". Wenn es in diesem Sommer schon nicht für einen Kuba-Urlaub reicht, kann man sich das Flair der Zuckerinsel einfach ins kühle Mitteleuropa holen. 250 000 Besucher in mehr als 25 Ländern sahen auf der aktuellen Tournee die Buena-Vista-Show, bei der sich alles um den "Son" dreht, jenen kubanischen Musikstil, aus dem die heutige Salsa entstanden ist. Eine zehnköpfige Liveband heizt ein, Tänzer der Extraklasse lassen die Straßen-Atmosphäre von Havanna lebendig werden. Salsa-Schritte in der Stadt der Springprozession - Echternach könnte kopfstehen.
Pasión de Buena Vista, 27. Mai, 20 Uhr.

Frank Wuppinger gehört zu den Musikern, die sich absolut nicht in eine Schublade einordnen lassen. "Universalmusiker" nennt das die Kritik mangels anderer Begriffe, andere reden von "Crossover-Weltmusik", wenn sie Wuppinger und sen 2003 gegründetes "L\'Orchestre Europa" beschreiben wollen.
Praktisch bedeutet das etwa Folgendes: Die Gitarristen Frank Wuppinger und Andreas Wiersich, Akkordeonist Wolfgang Lell, Bassist Alex Bayer, Perkussionist Roland Duckarm und Geiger Jörg Widmoser, Primus des Modern String Quartetts, stecken einen Claim ab, der von Osteuropa und dem Balkan über Frankophones bis hin zum keltischen Kulturkreis reicht. Die Gruppe improvisiert über alte europäische Musik und Zigeunertänze, spielt zum Tanz auf, schlägt die Brücke ins Heute, schafft Fernweh und nicht zuletzt ein Stückchen Nostalgie. Eigenkompositionen aus Wuppingers Feder, Fremdmaterial und traditionelle Arrangements sorgen dabei für spannende Abwechslung.
Wuppinger und L\'Orchestre Europa, 9. Juli, 20 Uhr.
Wer die Band "Power! Percussion" 2008 in Echternach erlebt hat, dem braucht man die explosive Truppe aus klassischen Schlagwerkern und Rockpop-Perkussionisten nicht mehr vorzustellen. Ihre Trommel-Performance pulverisiert die Aufteilung in E- und U-Musik - was man daran sieht, dass sie beim Taubertal-Festival zwischen den Ärzten und der Bloodhound Gang ebenso gerne spielen wie bei den Salzburger Festspielen zwischen den Wiener Philharmonikern und der Zauberflöte. Und natürlich auch bei "Wetten dass..?". Show, Spaß, Spontanität und musikalisch-rhythmisches Handwerk: Bei ihnen kommt alles zusammen.
Power! Percussion, 16. Juli, 20 Uhr. DiL

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