Luxemburgisch-Lexikon E Kapp wéi en Zockerhutt

Nachdem wir uns mit dem süßen Zocker (Zucker) bereits beschäftigt haben, wollen wir in diesem Lexikonteil besondere Begriffe rund um Süßes und Naschwerk vorstellen, die mal mehr oder weniger mit dem Stammwort zu tun haben.

Luxemburgisch-Lexikon: E Kapp wéi en Zockerhutt
Foto: TV/Jakobs, Ralf

So ist etwa ein Zockerapel ein kleiner, mißbildeter Apfel, der einem nicht gleich bei Zocker in den Sinn kommt.

Die Zockerbéchs, das Zockerdëppchen oder die Zockerdous ist eine Zuckerdose. Die Zockerboun heißt wörtlich Zuckerbohne. Noch heute gibt es in Luxemburg traditionell zur Kindtaufe süße Zuckerbonbons von den Paten in Bohnenform. Der Begriff Zocker wird wie in vielen anderen Sprachen auch in Kosewörtern verwendet. Beispiele:

Zockerdaifchen

Zuckertäubchen

Zockerengel

Zuckerengel

méng léif Zockergrimmel

mein liebes Zuckerkrümelchen

Zockerhäerz 

Zuckerherz

Zockerkand

Zuckerkind

Auch ein Zockermailchen ist ein Kosename für ein junges Mädchen, aber auch ein Begriff für ein naschhaftes Kind, wörtlich Zuckermäulchen. Wer gerne kocht und noch lieber süß isst, dem seien folgende süßen Begriffe empfohlen:

Zockerwueren

Zuckerwaren

Zockerhutt 

Zuckerhut, in übertragenem Sinne auch für einen spitzen Kopf:

e Kapp wéi en Zockerhutt

Mein Gemüse gibt es es süße Varianten wie die

Zockerierbes

Zuckererbse

Zockermuurt

Zuckermöhre 

Zockerrommel 

Zuckerrübe

Hinzukommen Zockerklëppel als gebräuchlichstes Wort für Zuckerplätzchen. Zudem gibt es weitere Zocker-Vokabeln:

zockerkrank

zuckerkrank, an Diabetes erkrankt

zockereg

übertrieben süß

zockerséiss

zuckersüß, etwa:

 Déi Bire sin zockerséiss.

Diese Birnen sind zuckersüß.

`T as en zockerséisst Këndchen.

Es ist ein zuckersüßes Kind.

Hatt as esou zockerséiss.

Abfällig für jemand tut scheinheilig freundlich.

Zockerkëscht

Zuckerschachtel, mit der passenden Redewendung:

Féiss wéi Zockerkëschten

große Füße 

Sabine Schwadorf

Mehr aus dem Lëtzebuergeschen im Buch „Luxemburger Allerlei“ von Sabine Schwadorf, Verlag Michael Weyand, 14,80 Euro.

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