Ein Haus für eine Million: Wohnungspreise in Luxemburg explodieren

Luxemburg · Das Leben in Luxemburg wird immer teurer. Nicht nur, dass Lebensmittel im Vergleich zu anderen Ländern in Europa deutlich mehr kosten. Auch die Wohnungspreise kennen seit Jahren nur eine Richtung: nach oben.

Luxemburg. Wer nahe der Luxemburger Grenze wohnt, kennt es: In hiesigen Supermärkten kaufen immer mehr Luxemburger ein. Sie kommen über die Grenze, weil Lebensmittel und Drogerieartikel bei ihnen zu Hause viel teurer sind als hier. Laut eines Vergleiches der statistischen Ämter Europas ist Luxemburg das sechst teuerste Land. Nur in der Schweiz, in Norwegen, Dänemark, Schweden und Finnland ist es noch teurer. Da hilft auch nicht viel, wenn die Preissteigerung derzeit im Nachbarland gerade mal bei 0,3 Prozent liegt und damit gegenüber August leicht gesunken ist.Billiger geworden: Wein und Diesel


Das hängt laut dem statistischen Amt in Luxemburg vor allem mit den derzeit niedrigen Öl- und Spritpreisen zusammen. Das bekommen momentan auch die Autofahrer zu spüren. Der Dieselpreis ist so niedrig wie seit drei Jahren nicht mehr. Auch Obst, Schokolade, Schweinefleisch, Kartoffeln, Käse und Wein sind etwas billiger geworden.
Trotzdem bleibt das Leben in Luxemburg teurer als in Deutschland. Das zeigt sich seit Jahren vor allem an den explodierenden Immobilienpreisen. Allein im zweiten Quartal dieses Jahres sind die Wohnungspreise um 2,9 und die Hauspreise um 1,7 Prozent gestiegen. Im Schnitt kostet der Quadratmeter für eine Wohnung 4619 Euro, für ein Haus 3734 Euro. Zum Vergleich: In Trier kostet eine Wohnung derzeit im Schnitt 2650 Euro pro Quadratmeter. Dass Wohnungen in Luxemburg deutlich stärker gefragt sind als Häuser, zeigt auch der Anstieg der verlangten Wohnungsmieten um 3,6 Prozent. Die Hausmieten sind hingegen um fast fünf Prozent im zweiten Halbjahr gesunken. Rund 19 Euro pro Quadratmeter beträgt derzeit in Luxemburg die Miete für eine Wohnung. In Trier liegt der Preis bei weniger als der Hälfte.
Am teuersten sind Mieten und Immobilien aber nicht in und um Luxemburg-Stadt herum, sondern im Süden, Richtung französischer Grenze. Um 7,2 Prozent sind dort die Mieten innerhalb eines Jahres gestiegen. Im Schnitt 1048 Euro Miete muss dort für eine Wohnung bezahlt werden. Im Osten entlang der deutschen Grenze sind die Mietpreise um 1,8 Prozent gestiegen auf im Schnitt 1026 Euro.
Bei den Immobilienpreisen liegt jedoch ganz klar das Zentrum vorne. Um satte 17,5 Prozent sind Preise für eine Wohnung in und um die Hauptstadt herum gestiegen. Im Schnitt müssen dort für eine Wohnung 571 700 Euro bezahlt werden, ein Haus kostet fast eine Million Euro. Geradezu günstig ist der Hauskauf demgegenüber im Osten. "Nur" 670 000 Euro müssen dafür gezahlt werden, für eine Wohnung 372 000 Euro. In der Vergangenheit haben die hohen Immobilienpreise dazu geführt, dass viele Luxemburger nach diesseits der Grenze gezogen sind. Über 5000 Luxemburger leben allein in den Kreisen Trier-Saarburg und Bitburg-Prüm.

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