Eine künstliche Intelligenz als Komponist? - Musik für Nationalfeiertag sorgt für Ärger

Luxemburg · Ein künstlich geschaffenes Musikstück soll zum Nationalfeiertag in Luxemburg gespielt werden. Dagegen laufen laut L'essentiel.lu die Luxemburger Komponisten Sturm.

Der Luxemburger Verband der Autoren und Komponisten (FLAC) hat sich in einem offenen Brief an den luxemburgischen Kulturminister Xavier Bettel gewandt. Darin brachten die Verfasser ihre Entrüstung über die Entscheidung zum Ausdruck, die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag am 23. Juni mit einem musikalischen Stück zu begehen, das von einem Computer geschaffen wurde.
„Wir betrachten dies als eine Beleidigung an alle Luxemburger Komponisten, ein Schlag in das Angesicht aller Kunstschaffenden. Blumen aus Plastik oder synthetischen Crémant halten wir ebenso wenig für erstrebenswert“, heißt es in dem Brief.

„Das Werk wurde von AIVA verfasst, der künstlichen Intelligenz eines luxemburgischen Start-up-Unternehmens, die von der Sacem als Komponist anerkannt wird“, entgegnet Bettel. Schöpfungen von Menschen sollten nicht durch virtuelle Kunst ersetzt werden: „Luxemburg ist ein Land der künstlerischen Schöpfung und zugleich ein innovatives Land und eine Weltreferenz in Bezug auf neue Technologien. Diese beiden Eigenschaften können miteinander harmonieren“, teilte das Kultusministerium in einer am Montag veröffentlichten Erklärung mit.

Das Werk von AIVA soll während des Vorprogramms der Zeremonie für den Nationalfeiertag in der Philharmonie präsentiert werden. Im weiteren Verlauf der Feier stünden klassische Kompositionen von Künstlern aus Luxemburg im Mittelpunkt.

Quelle: L'essentiel

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