Gesundheit Entbindung in Ostbelgien möglich

Mainz · () Schwangere Frauen aus der Eifel können nun einfacher ihr Kind in der St. Josef Klinik im ostbelgischen St. Vith entbinden. Rheinland-Pfalz und die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens haben dazu ihre Zusammenarbeit im  Gesundheitssektor vertieft, teilten die beiden Gesundheitsminister Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Antonios Antoniadis mit.

„Das Land ist in der Pflicht, die medizinische Versorgung für die Bevölkerung sicherzustellen“, sagte die Ministerin. „Bei der stationären Versorgung kann dies auch mit Hilfe eines grenzübergreifenden Leistungsangebotes möglich sein.“ Gerade für werdende Mütter sei die Möglichkeit der Entbindung in St. Vith wichtig. Auf rheinland-pfälzischer Seite haben bereits mehrere Krankenhäuser ihre Geburtshilfe geschlossen, zuletzt die in Daun. „So gibt es eine Alternative, die für manche Orte in der Eifel sogar die nächstgelegene ist“, betonte die Ministerin.

„Unsere Regionen weisen eine sehr ähnliche demografische Entwicklung auf“, unterstrich Minister Antoniadis. Doch der Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen jenseits der Grenze sei erschwert, einerseits weil eine Vorabgenehmigung zur Behandlung im Ausland erforderlich ist, zum anderen müssten die dort erbrachten Leistungen mit den Krankenkassen im Heimatland abgerechnet werden.

Auch dafür gibt es nun eine Lösung: „Wir haben uns entschlossen, den schwangeren Frauen aus der Eifel die Eigenanteile aus originären Landesmitteln zu erstatten, wenn sie in St. Vith entbinden“, erläuterte Bätzing-Lichtenthäler. Außerdem sehe die auf ein Jahr befristete vertragliche Regelung mit den Krankenkassen vor, die Vorabgenehmigungen mit Hilfe des Krankenhauses St. Vith auszustellen. Ziel sei die Schaffung einer grenzüberschreitenden Gesundheitszone. Der ostbelgische Minister Antoniadis setzt sich zudem für die Einrichtung einer ZOAST (Zone Organisée d’Accès aux Soins Transfrontaliers), einem Gebiet mit einer speziellen Organisation für den grenzüberschreitenden Zugang zu medizinischer Versorgung ein. „Es ist unser Ziel, dass Ostbelgier weiterhin Zugang zu einem breiten Angebot in deutscher Sprache haben.“

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