Lexikon Et si Knipp am Miel
Nachdem wir uns – jahreszeitlich bedingt – bereits mit einer Backzutat, dem Ei gleich luxemburgisch Ä, beschäftigt haben, geht es heute um das Miel, also das Mehl.
Dazu gibt es Unterscheidungen wie wäisst Miel (weißes Mehl) oder schwaarzt Miel (wörtlich: schwarz, meist ist Roggenbrot gemeint, das auch Karbrout heißt).
Dann gibt es feint Mehl (feines Mehl), knäppeg Miel (klumpiges Mehl) und stéckseg Miel (schimmeliges Mehl).
Wenn es heißt „Et si Knipp am Miel“, dann bedeutet das: Es sind Klumpen im Mehl.
Folgende Mengenangaben sind zu unterscheiden:
e Pond Miel
ein Pfund Mehl
e Sak Miel
ein Sack Mehl
e Stomp oder e Rescht Miel
ein Rest Mehl
Wer Miel sifft, der siebt es, wer es réischtert, röstet es.
Wenn es heißt: Ous engem schwaarze Sak kann ee kee wäisst Miel huelen, bedeutet dies übertragen, die Gegebenheiten sind eben wie sie sind und nicht zu ändern.
Wer nun von folgenden Mehlsorten redet meint:
Fluesssoomsmiel
Leinsamenmehl
Grompremiel
Kartoffelmehl
Hädekarmiel
Buchweizenmehl
Huewermiel
Hafelmehl
Karmiel
Roggenmehl
Weitere Begriffe rund ums Mehl sind:
Mielda
Mehltau
Mieldéier oder Mielmued
Mehlwurm oder auch Silberfischchen (auch: Fëschelchen)
Mielkniddel
Mehlknödel
Mielmatt
Mehlmotte
mieleg
mehlig
Sabine Schwadorf
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