Gefängnisrevolte in Luxemburg - Häftlinge legen Feuer

Schrassig/Luxemburg · Im luxemburgischen Gefängnis Schrassig hat es einen Aufstand von Häftlingen gegeben: 19 Gefangene blockierten am Montagabend zwei Zugänge zu ihrem Zellenblock, teilte die Polizei in Luxemburg am Dienstag mit.

Kurz darauf legten sie in einem Gemeinschaftsraum ein Feuer, das laut Polizei durch ein Fenster von der Feuerwehr rasch gelöscht werden konnte. Verletzt wurde niemand. Die Kriminalpolizei ermittelt. Das Gefängnis ist in den vergangenen Jahren immer wieder wegen Überbelegung in die Kritik geraten.

Luxemburgs Justizminister Felix Braz und Gefängnisdirektor Vincent Theis sagten, die Gefangenen hätten keine Forderungen gestellt und auch kein Bedürfnis gehabt, mit Vertretern der Justizbehörde zu sprechen. Die Revolte sei von drei Männern angeführt worden, die sich am Montagabend weigerten, in ihre Zellen zurückzukehren. Daraufhin hätten auch 16 andere Häftlinge Widerstand geleistet.

Möglicherweise habe bei dem Zwischenfall auch Alkohol eine Rolle gespielt, hieß es. Unter anderem sei ein Handtuch verbrannt worden. Einer der Gefangenen habe leichte Schnittwunden erlitten, für die er selbst verantwortlich sei.
Der Minister bestätigte, dass es in den vergangenen Wochen bereits zwei Sitzstreiks in dem Gefängnis gegeben habe, bei denen allerdings auch konkrete Forderungen gestellt worden sein. Im Januar 2006 hatten Gefangene aus Protest gegen die Haftbedingungen Feuer gelegt. Dabei war ein Häftling ums Leben gekommen.

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