Herz und Händchen für das Ungewöhnliche

Tschechows "Drei Schwestern", gespielt von jungen Schauspielerinnen mit Down-Syndrom, als Musik- und Tanztheater, mit Bezug auf das reale Alltagsleben der Protagonistinnen in der Lebenshilfe-WG: Das ist Theater, ganz neu gesehen. Mit der großen Angela Winkler, ihrer Tochter Nele und Juliana Götze, Rita Seredsuß.

 „Les Méfaits du Tabac“: Michel Robin spielt am 21. und 22. November Anton Tschechows Stück – begleitet von Musik. Foto: Pascal Victor/ARTCOMART

„Les Méfaits du Tabac“: Michel Robin spielt am 21. und 22. November Anton Tschechows Stück – begleitet von Musik. Foto: Pascal Victor/ARTCOMART

Am 11. und 12. Februar.
Rund um Weihnachten und Neujahr verwandelt sich das Grand Théâtre in eine Kult-Stätte. Am 26. und 27. Dezember kommt der Messias ins Kapuzinertheater - in Gestalt der gleichnamigen Komödie von Patrick Barlow. Seit 26 Jahren spielen André Jung und Michael Wittenborn zwei Mitlieder einer glücklosen Theatertruppe, die an dem Versuch scheitern, die Weihnachtsgeschichte zu erzählen.
Während ihre tragikomischen Abenteuer das Haus im Stadtzentrum füllen, baut im Grand Théâtre der "Cirque Eloize" seine Silvester-Schau "Cirkopolis" auf. Vor einer Fassade, die an Terry Williams Film "Brazil" erinnert, verwischen sich die Grenzen zwischen Zirkus, Theater und Tanz. Eine fiktive Reise entführt den Besucher in eine mystische Stadt-Landschaft. Vorstellungen am 30. und 31. Dezember, sowie am 2. und 3. Januar.
Natürlich darf in der Abschieds-Saison Peter Brook nicht fehlen, mit dessen Pariser Theater "Bouffes du Nord" das Grand Théâtre regelmäßig kooperiert hat. "The Valley of Astonishment" heißt Brooks neuestes Werk, das am 25., 26. und 27. November nach Luxemburg kommt. Gemeinsam mit Marie-Hélène Estienne erforscht er die Geheimnisse des menschlichen Gehirns. "Wenn wir die Berge und Täler des Gehirns erkunden", sagt der 89-jährige Theatermagier, "werden wir das Tal des Staunens erreichen".
Staunen dürfte so mancher Besucher auch am 25., 27. und 28. Februar, wenn eine Neubearbeitung der Antigone des Sophokles auf dem Programm steht. Denn die Titelrolle übernimmt niemand anderes als Oscar-Preisträgerin Juliette Binoche. Gespielt wird, wie bei Peter Brook, in Englisch.
Und da gibt es ja noch die rund 20 Schauspiel-Produktionen in Französisch, oft mit renommierten Ensembles und Darstellern. Einige Empfehlungen: Sascha Ley und Jules Werner spielen in einer Luxemburger Eigenproduktion "Blind Date" nach dem gleichnamigen Film von Theo van Gogh (4., 7., 10. November). Der große Michel Robin kommt am 21. und 22. November mit einem skurrilen Stück über das Theater, das Tschechows"Schädlichkeit des Tabaks" mit Musik von Bach und Tschaikowski verbindet. Und noch ein Gigant der französischen Schauspielkunst: Charles Berling spielt am 24. und 25. März in "Gould Menuhin" den Wahnsinns-Pianisten Glenn Gould, der auf den nicht minder genialen Geiger Yehudi Menuhin (Ami Flammer) trifft - eine Kollision zweier Welten. DiL

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort