Kleine Kommissariate verschwinden - Polizeireform in Luxemburg soll 2017 abgeschlossen sein - Neue Waffen für Einsatzkräfte

Luxemburg · Neue Waffen und weniger Dienststellen: Luxemburg bastelt in Arbeitsgruppen an einer Polizeireform. Das luxemburgische Tageblatt nennt in seiner Online-Ausgabe die Details. Weiterhin soll kein Kommissariat mehr als zehn Kilometer von einem möglichen Tatort im Großherzogtum entfernt sein.

 Die Polizei in Luxemburg soll enger zusammenrücken, um schlagkräftiger zu werden. TV-Foto: Friedemann Vetter

Die Polizei in Luxemburg soll enger zusammenrücken, um schlagkräftiger zu werden. TV-Foto: Friedemann Vetter

Luxemburg. Innerhalb der sechs Arbeitsgruppen, die an der Polizeireform arbeiten, wurde in puncto territoriale Aufteilung der Vorschlag gemacht, einige der sogenannten "commissariats de proximité" zu fusionieren. Direktor Philippe Schrantz verspricht sich davon mehr Effizienz und besseren Dienst am Bürger: "Was bringt ein Büro in einer Gemeinde, wenn nie einer da ist weil wir nicht genug Leute haben?"
Deshalb soll so fusionniert werden, so dass in Zukunft jedes Kommissariat maximal zehn Kilometer von jedem Bürger oder auch Tatort entfernt ist. "Wir haben dafür Kriterien angesetzt wie Bevölkerung und Bevölkerungsdichte, Kriminalitätsrate und eben den Aktionsradius", so Schrantz. Man wolle weg von kleinen Fünf-Mann-Einheiten, die dann nicht genug Patrouille fahren können und das Büro nur zu begrenzten Zeiten offen haben, so Schrantz."Nichts ist fix"


Die zukünftigen "kleinsten" Kommissariate sollen mindestens in einem Zwei-Schicht-System funktionieren können. 13 große Kommissariate (die heutigen "Centre d'intervention") werden 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche besetzt sein.
Denn Schrantz hält ganz allgemein die absolute Notwendigkeit der Reform fest: "Mit der heutigen Struktur und dem heutigen Material ist die Luxemburger Polizei den Anforderungen, die an sie gestellt werden, ganz einfach nicht mehr gewachsen."
Es muss also passieren, und wer Fusion sagt, sagt auf der anderen Seite natürlich gewissermaßen Schließung. Das wird nicht jedem gefallen, natürlich, und so sei auch direkt noch einmal der zuständige Minister Etienne Schneider zitiert: "Das ist alles noch lange nicht fix. Zuerst wird jetzt mit den zuständigen Bürgermeistern gesprochen", so der Minister. Er rechnet mit einem Abschluss für Frühjahr 2016 und hoffe, dass alle legislativen Prozeduren für Ende 2016 abgeschlossen sind und die neue Polizei 2017 startklar sein wird.
Dann soll es auch neue Waffen (Pistolen) und neue Munition geben; hierfür gibt es vom Regierungsrat ein prinzipielles Einverständnis, und eine dementsprechende Arbeitsgruppe wurde eingesetzt. tgbl

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