Lexikon Kloer wéi Ierbëssenbritt

Die meisten Menschen, die in Luxemburg erstmals mit dem Begriff Ierbes für Erbsen in Kontakt kommen, erleben ihn in der Form der Ierbëssebulli, also der Erbsensupppe.

Lexikon: Kloer wéi Ierbëssenbritt
Foto: TV/Jakobs, Ralf

Rund um das Gemüse gibt es allerdings noch weitere Wörter und Redewendungen:

Etwa: ‚T gët een däers esou midd, wéi d‘Kaz der kaler Ierzen.

Man wird davon so müde/wird einem leid, wie die Katze kalte Erbsen leid ist.

En huet e Gesiicht, wéi wann een Ierbëssen drop gedresch hätt.

Bei einem narbigen Gesicht: Wörtlich – er hat ein Gesicht, als wenn jemand Erbsen darauf geschlagen hätte.

Etwas anders: Si gläiche sech wéi d‘Ierzen an der Scheek. 

Sie sehen sich ähnlich wie die Erbsen in einer Schote.

Neben dem Ierbëssebulli gibt es kulinarisch gesehen auch noch den Ierzebräi, das Erbsenmus, und die Ierzebritt, die Erbsenbrühe, sowie die Ierbëssenzopp, gerne auch als Speck an Ierbëssen bezeichnet.

 Besonders spannend im Luxemburgischen sind übertragene Bedeutungen alltäglicher Begriffe, etwa:

‚T as kloer wéi Ierbëssenbritt oder -téi.

Es ist klar/logisch wie Erbsenbrühe. Also in der ironischen Bedeutung verworren oder unklar.

Ierbëssenzielesch, in Deutsch Erbsenzähler, ist demnach ein kleinlicher Mensch oder langsamer Arbeiter.

Sabine Schwadorf

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