Corona-Krise Streit kritisiert das Robert Koch-Institut

Bitburg/Berlin/Luxemburg · (red) Der Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm und Spitzenkandidat der Freien Wähler Rheinland-Pfalz (FWG), Joachim Streit, hat an den Präsidenten des Robert Koch-Instituts geschrieben. In seinem Brief, den er dem TV zur Verfügung gestellt hat, appelliert Streit an den Präsidenten des RKI: „Nehmen Sie für Länder, die eine Flächenstrategie bei der Testung anwenden, einen anderen Maßstab als den, den wir bei unseren Teststrategien anwenden.

Der Schaden in den deutsch-luxemburgischen Beziehungen, den Sie hervorrufen, ist kurzfristig weder menschlich noch wirtschaftlich zu beheben!“

Landrat Streit argumentiert in seiner Einschätzung, dass mit mehr Tests auch mehr Infizierte entdeckt würden, auch solche ohne Krankheitssymptome. „Dies führt nach RKI-Berechnungen dazu, Luxemburg als Risikogebiet zu benennen. Zieht man allerdings die beiden Faktoren (flächendeckend und Grenzgänger) ab, läge die Zahl der Infizierten bei weniger als der Hälfte“, bezieht sich Streit auf den Chef der luxemburgischen Testungsbehörde.

In den letzten Wochen habe Luxemburg 121 144 Personen getestet. „Davon waren 163 mit Covid-19 infiziert. In der Relation sei das ein Wert von 1,34 Prozent“, so Streit. „Wir zählen im Eifelkreis seit März 2020 231 Infizierte bei 5400 Getesteten, haben also eine Relation von 4,28 Prozent.“

Unter diesen Umständen wirft Streit dem RKI vor: „Mit der Festsetzung Luxemburgs als Risikogebiet, sperren Sie mehr als 600 000 Menschen auf einer Fläche von 2600 Quadratkilometern ein. Die Grenzschließungen zu Beginn der Corona-Krise waren schon verheerend. Die jetzige faktische Schließung macht es noch schlimmer.“

Beim Blick auf die Neuinfizierten in den letzten sieben Tagen auf 100 000 Einwohner hat die Landesregierung gestern die neusten Zahlen vorgelegt. Demnach sind im Eifelkreis Bitburg-Prüm 21 Neuinfizierte erfasst worden. Das ist landesweit mit Abstand die höchste Zunahme. In der Region gab es im gleichen Zeitraum in der Stadt Trier acht Fälle, im Landkreis Trier-Saarburg elf, im Kreis Bernkastel-Wittlich vier und der Vulkaneifelkreis meldet seit sieben Tagen keinen Neuinfizierten.

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