Programm „Food4Future“ Luxemburgs Schulkantinen werden grüner

Luxemburg · Die Hälfte der Speisen ist nun vegetarisch. Drei Gymnasien führen sogar einen „Veggie-Monday“ ein.

 Das Großherzogtum Luxemburg will in den Schulkantinen mehr vegane Küche anbieten.

Das Großherzogtum Luxemburg will in den Schulkantinen mehr vegane Küche anbieten.

Foto: dpa/Jens Büttner

Mehr als 45 000 Schul- und Mensaessen werden täglich in Luxemburg serviert. Und diese sollen jetzt gesünder und nachhaltiger werden, das strebt Bildungsminister Claude Meisch (DP, Liberale) mit dem Programm „Food4Future“ an. „Unser Essverhalten hat eine direkte Auswirkung auf die Umwelt. Deshalb ist es wichtig zu hinterfragen, was es auf unseren Tellern gibt“, sagt Meisch. Es sei außerdem möglich, nachhaltiger zu essen, zu kochen und einzukaufen, wenn man auf regionale Produktionsketten zurückgreife.

In den Schulkantinen will der Staat mit gutem Beispiel vorangehen. Die neuen Richtlinien sehen vor, dass die Hälfte der Produkte, die dort gekocht werden, bis spätestens 2025 aus Luxemburg stammt. Lebensmittel, die im Land nicht produziert werden, dürfen aber gekauft werden, wenn sie aus der Großregion kommen. Dabei sollen Waren aus der biologischen Landwirtschaft Vorrang haben. Exotische Produkte wie Avocado werden hingegen von der Speisekarte gestrichen. Das gleiche gilt für alle bedrohten Arten wie etwa roten Thunfisch. Das Ziel, die Wege so kurz wie möglich zu halten, findet sich auch in einem neu angelegten Projekt in Walferdingen. Auf dem ehemaligen Unigelände, wo nun Lehrer ausgebildet werden, entsteht ein Gewächshaus, das die Kantinen mit lokalem Obst und Gemüse versorgen soll.

Um die Verschwendung von Lebensmitteln so gering wie möglich zu halten, will das luxemburgische Kantinenwerk Restopolis die Reservierung von Gerichten forcieren. So soll das Angebot an die Nachfrage besser angepasst und überflüssiges Kochen vermieden werden.

Darüber hinaus soll der Anteil an vegetarischen und veganen Gerichten gesteigert werden. Seit diesem Schuljahr enthält nur noch die Hälfte der angebotenen Speisen Fleisch oder Fisch. Während vegetarische Gerichte bereits vor „Food4Future“ zum Alltag der Kantinen gehörten – etwa die Gemüsesuppe des Tages oder Salate – ist das vegane Kochen für die Massen nicht selten eine Herausforderung für die Köche. Bisher seien die veganen Angebote lediglich Variationen von vegetarischen Gerichten. In den kommenden Monaten sollen laut Bildungsministerium auch eigene vegane Kreationen auf dem Speiseplan stehen. Dafür sollen die Köche der Mensen und Schulkantinen besondere Fortbildungen bekommen.

Und in einigen Schulen geht die Förderung von fleischlosem Essen noch weiter. Drei Gymnasien starten nach den Herbstferien mit dem Pilotprojekt „Veggie-Monday“. Wie der Name es schon sagt, stehen montags in diesen Kantinen ausschließlich vegetarische oder vegane Gerichte auf dem Speiseplan. An den anderen Tagen haben die Schüler immer die Auswahl zwischen einem vegetarischen Hauptgericht oder einem mit Fleisch oder Fisch. Das Pilotprojekt soll bis zu den Fastnachtsferien dauern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort