Klimaschutz Luxemburg fordert europaweites Tempolimit auf den Autobahnen

Trier/Luxemburg · Obwohl eine Mehrheit der Deutschen dafür ist, steht die Bundesregierung beim Thema Tempolimit weiter auf der Bremse. Auch die rheinland-pfälzische Mobilitätsministerin ist für eine Geschwindigkeitsbegrenzung.

 ARCHIV - 11.08.2014, Baden-Württemberg, Bad Rappenau: Ein LKW und Autos fahren auf der Autobahn 6 bei Bad Rappenau an einem Tempo-100-Schild vorbei. (zu dpa: «Jeder zweite Baden-Württemberger hält Tempolimit für schlechte Idee») Foto: Sebastian Kahnert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

ARCHIV - 11.08.2014, Baden-Württemberg, Bad Rappenau: Ein LKW und Autos fahren auf der Autobahn 6 bei Bad Rappenau an einem Tempo-100-Schild vorbei. (zu dpa: «Jeder zweite Baden-Württemberger hält Tempolimit für schlechte Idee») Foto: Sebastian Kahnert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Der luxemburgische Energieminister Claude Turmes fordert ein EU-weites Tempolimit, um sich von Energieimporten aus Russland zu lösen. Außerdem spricht er sich für zwei Tage Homeoffice aus.   Zusammen mit autofreien Wochenenden in großen europäischen Städten könne man so 2,5 Millionen Barrel Öl einsparen. 

Deutschland ist bislang gegen ein Tempolimit auf Autobahnen, obwohl sich eine Mehrheit der Bundesbürger (57 Prozent) jüngst für eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h auf Autobahnen ausgesprochen hat. 39 Prozent der Befragten sprachen sich gegen ein Tempolimit aus, genau wie Bundesverkehrsminister und Chef der rheinland-pfälzischen FDP, Volker Wissing. Dieser begründet seine ablehnende Haltung damit, dass es aus seiner Sicht bessere Klimaschutzmaßnahmen gebe, auf Autobahnen die Geschwindigkeit zu drosseln. In allen europäischen Nachbarländern von Deutschland gibt es Tempolimits. In Luxemburg und Frankreich sind nicht mehr als 130 km/h auf Autobahnen erlaubt, in Belgien 120, in den Niederlanden sogar nur 100.

Auch die Verkehrsminister der Bundesländer haben sich am vergangenen Freitag einstimmig für ein Tempolimit ausgesprochen, ohne sich auf eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit festzulegen. Die rheinland-pfälzische Energie- und Mobilitätsministerin Katrin Eder (Grüne) ist ebenfalls für langsameres Fahren. Ein Tempolimit könnte „unbürokratisch und rasch“ umgesetzt werden, sagte sie bereits im März. Ein solcher Schritt hätte positive Effekte für den Klimaschutz, die Verkehrssicherheit „sowie unsere energiepolitische Unabhängigkeit“.

Laut des rheinland-pfälzischen Landesverbands des Verkehrsclubs Deutschland könnte durch ein Tempolimit von 100 auf Autobahnen, der jährliche Kraftstoffbedarf in Deutschland um zwei Millionen Tonnen gesenkt und damit den Spritabsatz um fast vier Prozent reduziert werden.  Auch der ADAC gesteht ein, dass ein Tempolimit zum Klimaschutz und Kraftstoffsparen beiträgt. Trotzdem steht der Club, wie 45 Prozent seiner Mitglieder, dem Thema eher ablehnend gegenüber.

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