Seit vergangener Woche Handy am Steuer wird in Luxemburg teurer – und gibt doppelt so viele Punkte

Luxemburg · Wer sein Smartphone auf der Fahrt benutzt, kann sich für ein paar Sekunden nicht auf die Straße konzentrieren. Und verantwortet so laut Polizei Luxemburg fast jeden zehnten Unfall. Um das zu verhindern, verhängen die Beamten im Nachbarland ab sofort noch härtere Strafen.

Wer sein Smartphone nutzt, während das Auto auf Luxemburger Straßen steht, muss ab sofort eine höhere Strafe zahlen.

Wer sein Smartphone nutzt, während das Auto auf Luxemburger Straßen steht, muss ab sofort eine höhere Strafe zahlen.

Foto: ADAC

Rote Ampel. Das Auto steht. Das wäre doch eine Gelegenheit, mal kurz auf’s Handy schauen, Nachrichten zu checken oder das Navi neu einzuschalten. Schließlich fährt man ja nicht. Für die luxemburgische Polizei ist das jedoch kein Argument. Sie greift ab sofort noch härter durch und verteilt höhere Strafen.

Diese Strafen kommen auf Autofahrer in Luxemburg zu

Dass die Handynutzung am Steuer härter bestraft werden soll, darüber wurde in der Chamber schon seit Juni diskutiert. Das entsprechende Gesetz trat laut Luxemburger Wort in der vergangenen Woche in Kraft.

Wer sich jetzt mit seinem Auto auf luxemburgischen Straßen befindet – egal ob beim Fahren, an der Ampel oder im Stau – und dabei ein Gerät mit Bildschirm nutzt, bekommt vier Punkte und muss ein Bußgeld von 250 Euro zahlen. Zum Vergleich: Vorher waren es nur zwei Punkte und 145 Euro. Systeme, die mit dem Auto gekoppelt werden, dürfen dagegen weiterhin genutzt werden.

Handys für fast jeden zehnten Unfall verantwortlich

Wie viele Autofahrer während der Fahrt mit ihrem Smartphone hantieren, stellte die luxemburgische Polizei im Juni fest. Laut Luxemburger Wort verhängten sie während ihrer zehntägigen Sensibilisierungskampagne 311 gebührenpflichtige Verwarnungen, weil sie Fahrer mit ihrem Smartphone erwischten.

Doch dadurch entsteht laut der luxemburgischen Polizei fast jeder zehnte Unfall. Sie gibt an, dass das Handy die vier Ablenkungsquellen vereint, welche die Aufmerksamkeit des Fahrers beeinflussen können. Bedeutet, dass man durch das, was man am Smartphone hört, sieht und tut abgelenkt wird. Auch Überlegungen, zum Beispiel beim Antworten auf eine Nachricht, schwächen die Aufmerksamkeit auf die Straße.

Neuer Bußgeldkatalog: Auch hierfür drohen höhere Strafen

In Luxemburg greifen die Beamten ab sofort auch bei anderen Delikten härter durch, berichtet das Luxemburger Wort. So müssen diejenigen, die Radaranlagen beschädigen oder behindern mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr und einer Geldstrafe von bis zu 5000 Euro rechnen.

Außerdem können Polizisten nun auch Autofahrern den Führerschein entziehen, die unter Drogen stehen oder eine Menge an Medikamenten eingenommen haben, die die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Auch wer zulässt, dass das eigene Fahrzeug von jemandem geführt wird, der unter Drogen- oder Medikamenteneinfluss steht, kann haftbar gemacht werden.

Das Luxemburger Wort berichtet weiterhin, dass die luxemburgische Polizei ab sofort leichter Blut- und Urintests anfordern kann, um Drogen nachzuweisen.

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