Angelsport Rekordfang an der Luxemburger Mosel: Hobbyangler fängt 2,28 Meter langen Flusswels

Luxemburg · Ronny Thommes aus Mamer hatte am vergangenen Sonntag in der Mosel bei Schengen einen wahrhaftigen Rekordfang an der Angel. 20 Minuten rang der Angler mit dem Wels.

 Der Fang von Ronny Thommes dürfte einen Eintrag in die Rekordbücher an der Luxemburger Mosel finden (Montage: Editpress)

Der Fang von Ronny Thommes dürfte einen Eintrag in die Rekordbücher an der Luxemburger Mosel finden (Montage: Editpress)

Foto: Ronny Thommes

Ronny Thommes ist passionierter Angler und fühlt sich an zahllosen Gewässern in ganz Europa zu Hause. Der 39-jährige Gemeindearbeiter aus Mamer hatte der Redaktion ein Foto vom vergangenen Sonntag zukommen lassen, mit der Bemerkung „Rekordfang in der Luxemburger Mosel“. In dem Zusammenhang hat das Tageblatt Thommes einen Besuch abgestattet, um mehr über seinen sagenhaften Fang in Erfahrung zu bringen.

Ideale Bedingungen am Fluss

Die Geschichte von Thommes’ Rekordfang beginnt in einem Schlauchboot in Schengen, unterhalb der Brücke. Mit an Bord waren Thommes’ Sohn Jamy und sein bester Freund Miguel Jansen aus Diekirch. Ihr Boot hatten sie mit einem Echolot ausgerüstet, das alle Bewegungen im Wasser registrieren kann. „Wenn wir auf den Wels angeln, setzen wir auf das sogenannte ‚aktive Angeln’ vom Boot, im Gegensatz zum stationären Angeln vom Ufer“, erklärt Thommes.

Die Bedingungen an diesem Tag hätten nicht besser sein können: In der vorherigen Nacht herrschte Vollmond. Bei Thommes’ Ausflug war es sonnig und warm, die Wassertemperatur betrug 12° C und das Wasser hatte nur eine Tiefe von zirka drei Metern – normal seien dort eher fünf bis sieben Meter.

Thommes benutzte lediglich eine 1,80 Meter lange Bootsrute mit einem Vertikalköder (siehe Foto) und einem Dutzend am Köder befestigten kanadischen Tauwürmern. Mit einem Wallerholz, einem speziellen, gebogenen Holzstock, schlug Thommes auf das Wasser, um die Aufmerksamkeit des Welses zu erregen.

„Ich registrierte einen direkten Anschlag, hatte aber noch zwei Krauthänger zu bewältigen. Der Wels ist ja ein Jäger und findet auf der Jagd nach Beute in den Krautbüscheln am Grund immer ein gutes Versteck. Dazu näherte sich Richtung Schleuse auch noch ein großes Tankschiff, sodass wir dem Wellengang entgehen mussten“, berichtet Thommes. Der Fisch lieferte einen erbitterten Kampf, bis er dann nach ganzen 20 Minuten seinen Widerstand aufgab.

Das Team fuhr anschließend mit seinem imposanten Fang zur Brückensteile, um den Wels zu vermessen – stattliche, rekordverdächtige 2,28 Meter. Nach dem Vermessen wurde das Tier wieder ins Flussbett entlassen. Thommes bevorzugt nämlich das sogenannte No-Kill-Fishing: „Anders als beim sonst üblichen Angelvergnügen, wird hier der Fang nach dem Vermessen und Wiegen wieder ins Gewässer zurückgesetzt“, erklärt der Angler. In Deutschland sei diese Methode jedoch nicht erlaubt, in Spanien am Ebro oder in Italien am Po hingegen würden regelmäßig Camps und Angelreisen für Angelsportler veranstaltet, die nach dieser Methode angeln.

Aber was bringt so ein kapitaler Fang auf die Waage, wäre der Fisch noch genießbar und wie alt war er schätzungsweise? „Anhand einer tabellarischen Aufstellung mit Maßen und Gewichten lässt sich das relativ genau ermitteln, wenn man keine Wiegemöglichkeit zur Hand hat“, weiß Ronny. „Mein Fang dürfte so um die 70 kg gewogen haben bei einem Alter von zirka 22 Jahren.“ Zum Verzehr wäre der Fisch laut dem Angler jedoch nicht mehr geeignet gewesen.

„Der einzige Fisch, den ich den Gewässern entnehme, ist die Forelle. Drei bis vier Mal im Jahr wird dann geräuchert“, sagt Thommes. Gegen Ende des Besuchs zeigt Thommes dem Tageblatt sein imposantes Equipment an Angelruten.

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