Luxemburger Gericht - Scheidung läuft bereits seit 20 Jahren
Luxemburg · Im Jahr 1995 trennt sich ein Ehepaar in Luxemburg. Nun, genau 20 Jahre später, ist die Scheidung immer noch nicht durch. Ist die langsame Justiz das Problem?
Es ist ein Scheidungsfall, der am heutigen Freitag genau 20 Jahre alt wird. Und der immer noch nicht beigelegt ist. Dabei geht es, wie bei so vielen Scheidungen, um die Aufteilung der Vermögenswerte. Besonderer Streitpunkt ist in diesem Fall eine Immobilie in Luxemburg, aber auch solche im Ausland.
Für Anwalt Pascal Peuvrel, der eine der beiden Parteien vertritt, sei es vor allem „die Langsamkeit der Luxemburger Justiz, die mich herausfordert“. Er könne nicht verstehen, wie die Scheidung so lange brachliegen könne. In der ganzen Zeit bekomme sein Klient keine Zuschüsse, während er sein Eigentum nicht nutzen könne.
Claude Wassenich, Vertreter der anderen Seite, schlägt in die gleiche Kerbe. „Wir sind durch alle Verfahren gegangen und es stellte sich heraus, dass wir noch nicht fertig sind. Wessen Schuld ist das?“
Die Luxemburger Justiz sei sich derweil bewusst, dass der Fall sehr lange dauert. Doch habe es auch eine Periode von acht Jahren gegeben, in der die Gerichte noch nicht involviert waren.
Vergangene Woche ging eine weitere Anhörung ohne Erfolg zu Ende. Anwalt Peuvrel spiele nun sogar mit dem Gedanken, den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einzuschalten, falls sich der Fall noch länger hinziehe.
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