Luxemburger Künstlerin wegen sexueller Zurschaustellung in Pariser Museum festgenommen

Paris/Luxemburg · Die Performancekünstlerin Déborah de Robertis hat sich nackt zu Manets "Olympia" im Pariser Musée d'Orsay gelegt. Das brachte ihr eine Nacht in Polizeigewahrsam ein, berichtet das Luxemburger Tageblatt.

Déborah de Robertis wurde am Samstag wegen sexueller Zurschaustellung festgenommen und in Polizeigewahrsam genommen, wo sie auch am Sonntag noch verbleiben musste. Das schreibt "Le Républicain Lorrain" auf seiner Website. Der Polizeigewahrsam sei in der Nacht aus medizinischen Gründen unterbrochen worden.

De Robertis hatte sich am Samstag Nachmittag im Museum ausgezogen und vor das Bild "Olympia" von Édouard Manet gelegt, in der gleichen Position wie die Frau auf Manets Bild. Sie habe eine Handkamera dabei gehabt, um die Reaktionen des Publikums zu filmen; es sei eine künstlerische Darbietung gewesen, erklärte der Anwalt der Frau. Laut einem Sprecher des Museums, habe man sie gebeten, sich wieder anzuziehen, was de Robertis aber abgelehnt habe. Daraufhin hat das Museum die Polizei gerufen.

Nicht das erste Mal

Es ist dies nicht die erste Aktion dieser Art von Déborah de Robertis. Im Mai 2014 hatte sie im gleichen Museum vor dem Gemälde "Der Ursprung der Welt" von Gustave Courbet dem Publikum ihre Vagina gezeigt. Damals hatte das Museum bereits Anzeige gegen sie erstattet.

Ihr Anwalt spricht von einer unverhältnismäßigen Maßnahme. Es sei ein schlechtes Signal, einen Künstler einzusperren, und Ausdruck einer bedenklichen Prüderie der Justiz. Die Maßnahme sei an alle Performance-Künstler gerichtet, die sich zu frei im öffentlichen Raum ausdrücken wollen.

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