Lexikon En as kän Hondsfott wäert
Leider wird der Hund im Luxemburgischen – wie im Deutschen auch – häufig auch als Schimpfwort eingesetzt, vor allem, wenn es abschätziges Präfix verwendet wird.
Ein Beispielbegriff dafür ist hondsfëttesch, also hundsföttisch, niedrig, gemein:
En as hondsfëttesch em d‘Liewe komm.
Er ist erniedrigt ums Leben gekommen.
Hondsfott
etwas Niederes, Gemeines
En as kän Hondsfott wäert.
Er ist nichts wert.
Der Deiwel as eng Hondsfott.
Der Teufel ist ein Hundsfott, etwas Niederträchtiges.
Und so ist ein Hondsfotten ein nichtsnutziger Mensch.
Zu den negativ verwendeten Wörtern gehört auch das Hondsfriessen oder der Hondsfrooss, also der Hundefrass oder auch einfach schlechtes Essen.
Auch gemeng (gemein) erfährt durch den vorangestellten Hond eine Steigerung, also
hondsgemeng
hundsgemein oder
Hondsgemenghät
Hundsgemeinheit
Wer Hondsgléck hat, hat es sich nicht redlich verdient, sondern ein unverdientes, außerordentliches Glück.
Folglich ist die Hondsiddi ein schlechter Einfall, ein Hondsjhang ein Vagabund. Beim Hondsjong handelt es sich um einen Schimpfnamen für den, der unflätige Reden führt. Bei der Hondskeelt handelt es sich um extreme Kälte, wer hondskrank ist, ist sehr krank.
Was hondsméisseg ist, ist hundsmiserabel, auch:
`T as hondsméisseg Wieder.
Es ist ein Hundewetter.
Wer ein Hondsliewen lebt, der lebt armselig und voller Mühen. Gemeine Jungenstreiche nennt man Hondsstreech/Hondssträäch.
Natürlich sollen auch Alltagsbegriffe mit Hond nicht fehlen, etwa:
Hondsnues
Hundenase.
Beispiel für eine Redensart: Eng Hondsnues an e Fraleitsknéi sin ëmmer kal.
Eine Hundsnase und ein Frauenknie sind immer kalt.
Hondsstall
Hundezwinger
Beispiel: Nau roueg, soss geet et an den Hondstall.
Zu unruhigen Kindern: Sei ruhig, sonst geht es in den Hundestall.
Hondssteier/Hondsgeld
Hundesteuer
Sabine Schwadorf
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