Lexikon Dat mécht der Kaz kee Bockel

Nachdem wir uns im Luxemburgischen mit dem Hond (Hund) ausgiebig beschäftigt haben, soll natürlich auch die Katze als ebenfalls extrem beliebtes Haustier nicht hintenanstehen.

Luxemburgisch-Lexikon rund um die Katze (Teil1)
Foto: TV/Jakobs, Ralf

Als Kaz (Katze) bezeichnet man also im Lëtzebuergeschen einerseits das Muttertier der Hauskatze, wobei das Wort sehr lang gedehnt ausgesprochen wird. Im Gegensatz zur Katzendame heißt das männliche Tier Kueder (Kater).

Kaz wird aber auch ohne Rücksicht auf das Geschlecht eines Tieres verwendet, darüber hinaus sogar für die Gesamtheit aller Katzentiere wie etwa auch Tigere (Tiger) und Léiwen (Löwen).

Schaut man sich das Verhalten der Kazen an, so lauert sie (analog im Deutschen), lääft (läuft), schläicht (schleicht) oder spréngt (springt). Beispiele:

E sëtzt do wéi eng Kaz um Schläifsteen.

Er sitzt da wie eine Katze in gekrümmter Haltung.

D‘Kaz mécht e Bockel.

Die Katze macht einen Buckel. In der Bedeutung, dass sie böse oder wütend ist: Si as rosen. Sie ist rasend.

Übertragen in der Bedeutung auch dieser Ausdruck:

Dat mécht der Kaz kee Bockel.

Wörtlich: Das macht der Katze keinen Buckel.

Übertragen: Das ändert nichts an der Sache.

Wenn es heißt: En huet gespaut wéi eng rose Kaz.

... bedeutet das wörtlich:

Er hat gefaucht wie eine wütende Katze.

... und heißt übertragen:

Er hatte einen Wutausbruch.

Katzen haben aber auch Eigenschaften, die sie vieles überstehen lassen. Etwa:

Eng Kaz fällt ëmmer erëm op hir Féiss.

Wörtlich: Eine Katze fällt immer auf ihre Füße.

Übertragen auf den Menschen: Er übersteht auch seine Misserfolge.

Sabine Schwadorf

Mehr aus dem Lëtzebuergeschen im Buch „Luxemburger Allerlei“ von Sabine Schwadorf, Verlag Michael Weyand, 14,80 Euro

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