Lexikon Mengs de, ech wär däin Hond?

Besonders spannend im luxemburgischen Sprachgebrauch sind immer wieder Redewendungen und lautmalerische Ausdrücke, die erst durch ihre übertragene Bedeutung zum Schmunzeln verleiten.

Luxemburgisch-Lexikon zu übertragenenen Redewendungen mit "Hond".
Foto: TV/Jakobs, Ralf

Auch bei Hond/Honn haben wir bereits einige davon vorgestellt, wollen jedoch gern auch noch weitere Begriffe vorstellen.

Dat läit dem Honn hannen./E wunnt om Hond hannen.

Wörtlich: Er wohnt an der hintersten Stelle des Hundes/an des Hundes Po.

Übertragen: Der Ort, in dem er wohnt, liegt sehr weit entfernt.

Etwas deftiger dann: E wunnt dem Honn am Aasch.

En as mat allen Honne gehetzt.

Übertragen: Er ist arg im Gedränge. Auch: Er hat viel Erfahrung.

Schlofen Honn léisst een a Rou.

Schlafende Hunde weckt man nicht.

Si strécken hiren Hond nët mat Zoossiss un.

Wörtlich: Sie binden ihren Hunde nicht mit Würstchen fest.

Übertragen für geizige Leute.

`T héil keen Hond e Stéck Brout vun em. Oder: `T géif keen Hond méi laanscht e pissen.

Wörtlich: Es würde kein Hund ein Stück Brot von ihm annehmen./Es ginge kein Hund an ihm mehr vorbei und würde das Bein heben.

Übertragen: jemanden meiden.

En as op den Hond komm.

Wörtlich: Er ist auf den Hund gekommen.

Übertragen: Er ist heruntergekommen, ohne Geld.

Wie geet mat de rosenen Hond ustrécken.

Wörtlich: Wer geht mit, um den wütenden Hund anzubinden.

Übertragen: Wer macht bei dieser gefährlichen Aktion mit?

Mengs de, ech wär däin Hond? 

Übertragen: Du meinst wohl, ich müsste Dir alles zum Gefallen tun.

Sabine Schwadorf

Mehr aus dem Lëtzebuergeschen im Buch „Luxemburger Allerlei“ von Sabine Schwadorf, Verlag Michael Weyand, 14,80 Euro

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