Lexikon Gëf dech der Kaz

Dass auch die Katze als Haustier immer wieder auch für unerfreuliche Redewendungen herhalten muss, dafür geben unsere heutigen Ausdrücke einen Beweis:

Luxemburgische Ausdrücke miz Kaz.
Foto: TV/Jakobs, Ralf

Ech muss alt erëm d‘Kaz duurch d‘Baach schlefen.

Wörtlich: Ich muss wieder eine Katze durch den Bach schleifen.

Übertragen: Ich habe wieder einmal die Unannehmlichkeiten zu tragen.

Ähnlich: En as iwwerall derbäi, wou eng Kaz duurch d‘Baach geschleeft gët.

Übertragen: Er ist bei jeder offiziellen Gelegenheit dabei.

Du hat ech d‘Kaz mam Schwanz geholl./Du hat ech d‘Kaz op de Schwanz getratt.

Übertragen: Da hatte ich unbesonnen gehandelt.

Fir d‘Saach kuerz ze maachen, haë mer der Kaz de Schwanz erof.

Übertragen am Ende eines Feilschens: Um die Sache nun abzuschließen ...

Einige deftigere Redensarten:

Leck d‘Kaz am Aasch!

Übertragen: Lass mich in Ruhe!

Gëf dech der Kaz.

Übertragen beim Spiel zu einem ungeschickten oder unfähigen Spieler, Verlierer

Hien as fir d‘Kaz.

Übertragen für: Er stirbt./Für ihn gibt es keine Rettung mehr.

Da‘s fir d‘Kaz.

Übertragen: Das ist vergeblich./Das taugt nichts./Das ist verlorene Mühe.

Natürlich gibt es auch im Luxemburgischen kindersprachliche Namen für die Katze. Hier heißen sie:

Miissi, Miiss, Muns, Munni, Munnes, Minni, Muuss.

Benutzt man den Namen Kaz auch für Menschen, so bezeichnet dies hauptsächlich ein launisches, böswilliges Mädchen, das man mit dem Ausdruck O du Kaz do betitelt.

Außerdem:

`T as emol eng Kaz.

Sie ist aber auch ein launisches, böswilliges Mädchen.

All Kaz wéi et (eng) as, `t huet e gutt Häerz.

So launisch sie auch ist, sie hat ein gutes Herz.

`T as eppes wéi eng wëll Kaz.

Sie ist wie eine wilde Katze.

Sabine Schwadorf

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