Lexikon Gëf dech der Kaz
Dass auch die Katze als Haustier immer wieder auch für unerfreuliche Redewendungen herhalten muss, dafür geben unsere heutigen Ausdrücke einen Beweis:
Ech muss alt erëm d‘Kaz duurch d‘Baach schlefen.
Wörtlich: Ich muss wieder eine Katze durch den Bach schleifen.
Übertragen: Ich habe wieder einmal die Unannehmlichkeiten zu tragen.
Ähnlich: En as iwwerall derbäi, wou eng Kaz duurch d‘Baach geschleeft gët.
Übertragen: Er ist bei jeder offiziellen Gelegenheit dabei.
Du hat ech d‘Kaz mam Schwanz geholl./Du hat ech d‘Kaz op de Schwanz getratt.
Übertragen: Da hatte ich unbesonnen gehandelt.
Fir d‘Saach kuerz ze maachen, haë mer der Kaz de Schwanz erof.
Übertragen am Ende eines Feilschens: Um die Sache nun abzuschließen ...
Einige deftigere Redensarten:
Leck d‘Kaz am Aasch!
Übertragen: Lass mich in Ruhe!
Gëf dech der Kaz.
Übertragen beim Spiel zu einem ungeschickten oder unfähigen Spieler, Verlierer
Hien as fir d‘Kaz.
Übertragen für: Er stirbt./Für ihn gibt es keine Rettung mehr.
Da‘s fir d‘Kaz.
Übertragen: Das ist vergeblich./Das taugt nichts./Das ist verlorene Mühe.
Natürlich gibt es auch im Luxemburgischen kindersprachliche Namen für die Katze. Hier heißen sie:
Miissi, Miiss, Muns, Munni, Munnes, Minni, Muuss.
Benutzt man den Namen Kaz auch für Menschen, so bezeichnet dies hauptsächlich ein launisches, böswilliges Mädchen, das man mit dem Ausdruck O du Kaz do betitelt.
Außerdem:
`T as emol eng Kaz.
Sie ist aber auch ein launisches, böswilliges Mädchen.
All Kaz wéi et (eng) as, `t huet e gutt Häerz.
So launisch sie auch ist, sie hat ein gutes Herz.
`T as eppes wéi eng wëll Kaz.
Sie ist wie eine wilde Katze.
Sabine Schwadorf
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