Finale der Kochsendung “Mein Lokal, dein Lokal“ in Luxemburg: Versöhnliche Worte am letzten Tag? Ja, aber…
Die Messlatte liegt hoch: In der Woche in Luxemburg nehmen die Kandidaten kein Blatt vor den Mund - besonders eine ist durch ihre harsche Kritik aufgefallen. Im Finale geht es zunächst fast harmonisch zu – aber eben nur fast.
Der letzte Tag in Luxemburg. Heute führt es die Kandidaten nach Grevenmacher an der deutschen Grenze, genauer gesagt zu Chris ins Savory. Hier kocht er seit zehn Jahren bodenständiges, französisch-luxemburgisches Essen.
Das Restaurant liegt an der Mosel – da kann sich Starkoch Mike Süsser eine Frage nicht verkneifen: Braucht man sich denn überhaupt Mühe geben, wenn die Touristen sowieso ins Gebiet strömen?
Für Chris kein Grund, alles auf die leichte Schulter zu nehmen, im Gegenteil – er gibt sich kampflustig und serviert dem Moderator Hühnchen-Paupiette (Roulade), gefüllt mit Ricotta und Bärlauch sowie Dauphine-Kartoffeln. Das Urteil: „Ich finde das gut.“ So gut, dass er wiederkommen will.
Doch zunächst sind die anderen Kandidaten dran. Die Einrichtung? Ein bisschen 90-er Jahre Stil, aber in Ordnung. Die Karte? Kann sich sehen lassen. Die Vorspeisen? Im Großen und Ganzen lecker, auch Kim, die in dieser Woche vieles offen kritisiert hat, findet zunächst lobende Worte. „Es ist schön gemacht und schmeckt ganz gut.“ Zwar fehlen dem Tataki vom Rind Gewürze wie „Thai Basil“ oder „Kafir Lime“, aber sonst: Alles ok.
So ok, dass es von allen eine Zwischenwertung von acht Punkten gibt. Chris ist „super froh“, fast schon angestachelt, mindestens genauso gut weiterzumachen.
Mein Lokal, dein Lokal in Luxemburg: Bei den Hauptspeisen gibt’s Kritik
Bei den Hauptspeisen schlägt das Kritik-o-Meter jedoch schon weiter aus. Jan war mit der Präsentation der Kalbszunge nicht zufrieden, Sandra fand ihre Senfsoße zu senflastig, das Entrecôte double war Ben zu medium. Die aufgetischte Paupiette samt Beilagen, mit denen Süsser sehr zufrieden war, fiel dann komplett durch. Das Püree würde von allem übertüncht, insgesamt sei es sehr salzig, findet Kim. „Eigentlich war es total misslungen.“
Das kann Süsser nicht nachempfinden, ist von Kim aber mittlerweile so genervt und ermüdet, dass er nur kommentiert: „Ich weiß gar nicht mehr, was ich sagen soll, mir fehlen die Worte.“
Kann Chris beim Nachtisch wieder Punkte gutmachen? Ja – zumindest bei allen außer Kim. Die war mit ihrem Früchte-Carpaccio in Gelee und Minzsorbet alles andere als begeistert. Wollte sie doch frische, knackige Früchte und nicht den Teller voller Gelee. „Das ist ein totales No-Go“, sagt sie. „Ich kann’s nicht essen.“
Dann geht es auch schon an die Punktevergabe: 31 bekommt Chris von seinen Mitstreitern. Allerdings hat Mike Süsser auch noch ein Wörtchen mitzureden: Er gibt Kim sieben Punkten, obwohl er sie eigentlich mit acht bewerten wollte – den einen zieht er ihr jedoch ab. „Das hat mir einfach nicht gefallen die Woche“, sagt er.
Alle anderen bekommen acht, obwohl Sandras Restaurant seiner Meinung nach sogar neun verdient hätte – doch auch ihre Einstellung ist dem Starkoch sauer aufgestoßen. „Du hast ja auch überall das Haar in der Suppe gesucht, vielleicht ein bisschen subtiler als Kim“, sagt er. Chris hingegen sei „angenehm unspektakulär“ – seine Punkte kommen „von Herzen“.
Punktestand bei „Mein Lokal, dein Lokal“ in Luxemburg
Damit gibt es folgenden Punktestand:
- Bens „Brasserie um Eck“: 42
- Sandras „Wäistuff Leuck“: 39
- Chris‘ „Savory“: 39
- Jans „Tempo“: 38
- Kims „Brasserie Abtei“: 37
Somit gewinnt Ben die Luxemburger Runde von „Mein Lokal, dein Lokal“.