Nach Erdrutsch in Luxemburg: Gefahr noch nicht gebannt

Esch · Eine alte Schlackehalde an einer Autobahn im luxemburgischen Esch/Alzette hat sich in der Nacht auf Freitag in Bewegung gesetzt und unter anderem eine Straße unter sich begraben. Der luxemburgische Innenminister schätzte die Lage am Freitag als ernst ein.

 Erdrutsch in Luxemburg.

Erdrutsch in Luxemburg.

Foto: Fabrizio Pizzolante/Tageblatt.lu
 Erdrutsch in Luxemburg.

Erdrutsch in Luxemburg.

Foto: Hervé Montaigu/Tageblatt.lu

"Die Lage vor Ort ist sehr ernst", sagte Innenminister Dan Kersch am Freitagnachmittag bei einer Pressekonferenz. Obwohl das Gefahrengebiet zwischen Esch/Alzette, A13 und Monnerich inzwischen weiträumig gesperrt ist, warnte der Innenminister Schaulustige, sich dem Ort des Geschehens zu nähern. An der Unglückstelle bestehe Lebensgefahr.

Das Tageblatt aus Luxemburg berichtete, dass noch immer das Eigengewicht des Schlackehügels nachdrücke. "Uns wird dieser Fall noch sehr lange beschäftigen", sagte der Innenminister, der am Freitag an den Unglücksort reiste.

Am Donnerstagabend hatten sich mehrere hundert Meter Erdreich am westlichen Hang des Schlackehügels gelöst. Tausende Kubikmeter an Schlacke und Bauschutt begruben die rue de Mondercange nahe der A13 unter sich. "Bäume knickten wie Streichhölzer um, Strommasten drohen zu kippen, da sich der Schutt noch immer bewegt", berichtet das Tageblatt.

Ein Glasfaserkabel zwischen Esch und der Gemeinde Mondercange wurde durch das Unglück ebenfalls zerstört. In Monnerich gab es zeitweise kein Kabelfernsehen und kein Internet. Bis Samstagabend soll nach Angaben von Bürgermeisterin Christine Schweich dafür eine Lösung gefunden werden. Eine angrenzende Schule an der rue de Mondercange wurde aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres geschlossen.

Warum es zu dem Erdrutsch kam, ist noch unklar. Vor Ort gab es viele Spekulationen. So sollen unter anderem die LKW-Fahrten über den Schutthügel Schuld an der Erdbewegung sein. Die Firma, die den Schlackelagerplatz betreibt, spricht nach dem Bericht des Tageblatts von Problemen mit Wasser im Erdreich.

Nach Angaben Luxemburger Medien soll es sich um eine ehemalige Schlackenhalde des Stahlproduzenten ArcelorMittal handeln, die danach als Bauschuttdeponie genutzt wurde. Dadurch sei unklar, welche Stoffe auf der Schlackenhalde gelagert wurden.

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